Berichten zufolge hat der Planungsstab des Verteidigunsministeriums bereits ein Kontingent in Regimentsstärke geplant, dass auch den Einsatz von Fallschirmjäger und Panzerhaubitze 2000 umfasst.
Zunächst gab Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer keine Details zu einem möglichen Bundeswehreinsatz bekannt. Informationen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel zufolge, gibt es allerdings schon eine grobe Planung, mit was für einem Kontigent die Bundeswehr zu einem Einsatz in einer Sicherheits- oder Schutzzone an die Grenze von Nordsyrien geschickt werden kann.
Laut dem deutschen Wochenmagazin ist von einem «kompletten Paket» die Rede, das sie dann bereitstellen würden: Aufklärer, Spezialeinheiten, «Boxer»-Radpanzer, schwere Bewaffnung, Panzerhaubitzen, Pioniere, Minenräumer. Auch die Luftunterstützung für die eigene Truppe traut sich die Bundeswehr zu, sowohl die Aufklärung mit «Tornado»-Kampfflugzeugen als auch eine bewaffnete Komponente mit «Eurofightern». In zwei Bereichen allerdings wäre man wohl auf Hilfe angewiesen: bei Hubschraubern und der Sanitätsversorgung.
Man plant die Bundeswehr in einem begrenzten Gebiet einzusetzen: Ein Zone in Sektoren von etwa 40 Kilometer Breite und 30 Kilometer Tiefe aufzuteilen. In einem dieser Sektoren könnten die Deutschen als sogenannte Rahmennation die Führung einer internationalen Truppe übernehmen und dafür selbst drei robuste Kampfbataillone stellen, so die Militärplaner über die Pläne Berlins.
Am Dienstag überraschte Berlin mit der Bereitschaft die Bundeswehr im Rahmen einer internationalen Schutztruppe in Syrien doch einzusetzen. Der Vorschlag kam von der Verteidigungsministerin im Vorfeld eines NATO-Treffens. Noch im Juli lehnte man gegenüber Washington ab, deutsche Truppen nach Syrien zu entsenden. Trotz aller Verstimmungen mit Russland und der Türkei, ist Deutschland indes bereit mit den Militärs beider Länder in Syrien zu kooperieren.
Während NATO-Mitglieder diesem eher ablehnend gegenüberstehen, war Moskau und Ankara über diesen Vorschlag am Dienstag zunächst überrascht. Morgen wird Außenminister Heiko Maas die Türkei besuchen. Möglich ist, dass über eine militärische Zusammenarbeit beider NATO-Partner gesprochen wird.