In Polen wurde wieder ein Mann wegen des Spionage inhaftiert. Insgesamt soll er 14 Jahre ins Gefängnis, weil er von Polen aus versuchte, russische Waffen zu exportieren.
Das berichten Medien unter Berufung auf den Sprecher des Koordinators für Sonderdienste, Stanislaw Zaryn. Der polnische Inlandsgeheimdienst ABW (Agentur für Innere Sicherheit) soll einen Mann festgenommen haben, der im Verdacht steht, Komponenten des russischen Luftabwehrkomplexes S-300 exportiert zu haben. Im Rahmen einer Durchsuchung wurde auch ein Ermittlungsverfahren wegen illegalen Waffenbesitzes und Urkundenfälschung eingeleitet, nachdem entsprechende Gegenstände gefunden wurden.
Den polnischen Ermittlern soll es gelungen sein, genügend Beweise zu sammeln, um ihm eine Kooperation mit dem russischen Inlandsnachrichtendienst FSB nachzuweisen. Der Mann soll seit drei Monaten in Haft sitzen. Wegen des Spionagevorwurfs wurde er zu 14 Jahren Haft verurteilt.
In Polen wurde vor zwei Jahren der Falll von Mateusz Piskorski bekannt, ein politischer Aktivist und Publizist, der ebenfalls unter anderem wegen angeblicher Spionagetätigkeit verhaftet wurde. Die Prozesse teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit, so dass Details zum Prozess kaum bekannt werden. Fälle dieser Art werden unter dem Vorwand der «nationalen Sicherheit» losgelöst von gewöhnlichen Prozessmaximen in Polen juristisch aufbereitet.
Oftmals ist alleine der Verdacht ausreichend, um eine Person für mehrere Jahre ohne konkrete Anklage in Untersuchungshaft zu stecken. So spielt es sich im Falle von Piskorski beispielsweise ab, der für seine pro-russischen Publikationen ins Visier des polnischen geriet. Zudem sei auch Folter ein übliches Mittel in Polen, um entsprechende Geständnisse vom Verdächtigen zu erzwingen.