Deutschlands Wirtschaft zeigt trotz westlicher Sanktionen ein starkes Interesse am aufstrebenden Markt in Russland.
In Moskau fand ein Treffen von Anton Kobyakov, Berater des Präsidenten der Russischen Föderation, und Professor Klaus Mangold, Vorsitzender von Mangold Consulting, statt. Im Mittelpunkt des Treffens standen die Teilnahme deutscher Wirtschaftsdelegationen an wichtigen Geschäftsveranstaltungen der Roscongress Foundation sowie die Möglichkeit für Deutschland, als Gastland am St. Petersburg International Economic Forum teilzunehmen.
Über das Treffen berichtete die russische Nachrichtenagentur TASS am Mittwoch.
«Jedes Jahr schickt Deutschland eine der größten Delegationen zum Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg , und dieses Jahr nahmen über 300 deutsche Vertreter daran teil. Das Forum war Gastgeber eines bilateralen Wirtschaftsdialogs, an dem russische und deutsche Geschäftsleute ihr gegenseitiges Interesse bekundeten Durchführung gemeinsamer Projekte in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft und lobte die Stärkung der Beziehungen zwischen unseren Ländern «, sagte Anton Kobyakov, Berater des Präsidenten der Russischen Föderation.
Die russisch-deutsche Zusammenarbeit ist von großer Bedeutung, insbesondere da Deutschland in diesem Jahr in den letzten 20 Jahren den Mantel des zweitgrößten Investors in Russland einnimmt.
«Nächstes Jahr wird Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen, und dies wird die deutschen Wirtschaftsvertreter ermutigen, am Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg teilzunehmen, an dem ich seit meinem ersten Jahr teilgenommen habe. Das Forum ist von großer Bedeutung für das Baugewerbe und die Wirtschaft Die Beziehungen zwischen unseren Ländern und die jährlichen Treffen auf dieser einflussreichen Veranstaltung ermöglichen es uns, die Umsetzung gemeinsamer Investitionsprojekte erheblich zu beschleunigen und konstruktive Lösungen zu finden, um die für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit zu stärken «, sagte Klaus Mangold, Vorsitzender von Mangold Consulting.
Die Teilnehmer des Treffens diskutierten die Teilnahme Deutschlands am Russlandhaus in Davos im Januar 2020 und das Treffen der russischen und deutschen Wirtschaft im Februar 2020 in Stuttgart, das von der Roscongress Foundation zusammen mit ihrem regionalen Partner, dem Honorarkonsul der Russischen Föderation im Bundesstaat Stuttgart, organisiert wurde Baden-Württemberg und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Knorr-Bremse Gruppe, Dr. Klaus Mangold.
Zuvor hatte Anton Kobyakov ein Treffen mit Michael Harms, Exekutivdirektor des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft, abgehalten, in dem er Bereiche für die Unterstützung von KMU darlegte, einschließlich der Möglichkeit, einen Besuch russischer KMU in Deutschland zu organisieren, und die Teilnahme deutscher Kleinunternehmen bei Veranstaltungen der Roscongress Foundation.
Mangold, promovierter Jurist und Ökonom, ist möglicherweise einer der wichtigsten Unternehmensberater im Hinblick auf das Osteuropa-Geschäft. Aufgrund seiner engen Beziehungen zu Moskau, ist der persönliche Freund von Präsident Wladimir Putin in Wirtschaftkreisen als «Mr. Russland» bekannt. Er leitete auch den Ostausschuss der deutschen Wirtschaft. Von Rumänien bis nach Russland ist er aufgrund seines Insiderwissens und seinen engen Kontakte in Osteuropa hoch angesehen.
Bereits in diesem Jahr wurde eine Reihe russisch-deutscher Abkommen unterzeichnet, wie der Branchendienst OWC Außenwirtschaft über die deutsch-russischen Abschlüsse resümiert. Neben China setzte Russland nach wie vor auf Deutschland. Unter anderem haben die Russischen Eisenbahnen (RZD) 13 Hochgeschwindigkeitszüge vom Typ Sapsan beim deutschen Hersteller Siemens bestellt. Der Gesamtauftragswert beläuft sich auf mehr als eine Milliarde Euro und umfasst Wartungs- und Reparaturarbeiten für die gesamte Nutzungsdauer von 30 Jahren.
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und russischer Wirtschaftsminister Maxim Oreschkin haben auf dem Petersburger Wirtschaftsforum eine Absichtserklärung zur Effizienzpartnerschaft unterzeichnet. Laut deutscher Bundesbank betrugen die Netto-Direktinvestitionen deutscher Firmen in Russland im vergangenen Jahr 3,2 Mrd. Euro, der höchste Wert seit der Weltfinanzkrise. Das deutsch-russische Handelsvolumen betrug im Jahr 2018 nach Angaben der deutsch-russischen Außenhandelskammer 61,9 Mrd. Euro; davon entfielen 36 Mrd. Euro auf Importe aus Russland und 25,9 Mrd. Euro auf Exporte nach Russland.