Bolivien: Ex-Präsident Maduro fordert ein Ende der Polizeigewalt gegen Demonstranten

Evo Morales hat die bolivianischen Sicherheitskräfte aufgefordert, die Anwendung von Gewalt gegen die Demonstranten einzustellen.

Das berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf ein Statement des Ex-Präsidenten.

«Wir bitten die Streitkräfte und die Polizei Boliviens, das Massaker zu stoppen», schrieb Morales am Freitag auf seinem offiziellen Twitter-Account und kommentierte die Berichte, dass mehrere seiner Anhänger bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften in der Nähe von Cochabamba getötet wurden. «Die Uniform sollte nicht mit dem Blut unserer Leute bedeckt sein», fügte er hinzu.

Der ehemalige bolivianische Staatschef warf Interimspräsidentin Jeanine Anez und anderen politischen Gegnern vor, «arme Menschen zu töten, die marschieren und die Rückkehr zur Demokratie fordern». «Sie werden sich für ihre schweren Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten müssen», betonte er.

Die Präsidentschaftswahlen in Bolivien fanden am 20. Oktober statt. Nach Angaben des Obersten Wahlgerichts gewann der amtierende Präsident Evo Morales in der ersten Runde. Sein Hauptkonkurrent, Carlos Mesa, sagte, dass er den Sieg von Morales in der ersten Runde nicht anerkenne. Nach Bekanntgabe der Wahlergebnisse begannen landesweit große Proteste und Streiks. Bei Protesten wurden mindestens 10 Menschen getötet und über 500 weitere verletzt.

Am 10. November kündigte Morales seinen Rücktritt an und bezeichnete die Lage im Land als Staatsstreich. Zuvor wurde er von den Streitkräften, der Opposition und den Gewerkschaften des Landes gebeten, sein Amt niederzulegen. Vizepräsident Alvaro Garcia Linera und mehrere Minister und Abgeordnete sind ebenfalls zurückgetreten.

Die mexikanischen Behörden gewährten Morales politisches Asyl. Morales traf am 12. November in Mexiko ein. Später an diesem Tag erklärte sich die bolivianische Senatorin Jeanine Anez zur Interimspräsidentin.