Proteste im Libanon: Über 50 Verletzte bei Zusammenstößen in Beirut

In der libanesischen Hauptstadt Beirut seien bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten, Polizei und Sicherheitskräften mindestens 54 Menschen verletzt worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag unter Berufung auf eine Erklärung der Zivilschutzkräfte des Landes.

Nach Angaben der Agentur versuchten die Demonstranten, in das Parlamentsgebäude einzudringen. Sicherheitskräfte verwendeten Tränengas und Gummigeschosse. Das libanesische Innenministerium meldete 20 verletzte Sicherheitskräfte.

Die Massenproteste haben den Libanon Mitte Oktober in einer sich verschlechternden Wirtschaftslage eingehüllt. Die Demonstranten forderten den Rücktritt der Koalitionsregierung und die Auflösung des Parlaments sowie eine vorgezogene Wahl. Infolgedessen trat das Kabinett von Premierminister Saad Hariri am 30. Oktober zurück.

Der libanesische Präsident Michel Aoun befahl den Kabinettsmitgliedern, ihre Pflichten bis zur Bildung einer neuen Regierung weiter zu erfüllen. Er beschloss, die Konsultationen mit den Fraktionen über die Kandidatur des Premierministers, der mit der Bildung der neuen Regierung der Republik beauftragt wird, auf den 16. Dezember zu verschieben. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass der Geschäftsmann Samir al-Khatib, dessen Beförderung zum Kabinettschef zuvor von allen wichtigen Fraktionen des Parlaments unterstützt wurde, am 8. Dezember angekündigt hatte, seine Kandidatur zurückzuziehen.