Deutschlands Außenminister Heiko Maas (SPD) kritisierte in einem Interview die US-Politik des «maximalen Drucks» gegenüber dem Iran. Militäraktionen und herbeigeführte Regimewechsel verbessern die Lage nicht.

Bundesaußenminister Maas warb für mehr Diplomatie gegenüber Teheran und kritisiert die neuen US-Sanktionen gegenüber Iran. «Drohgebärden und Militäraktionen nichts geändert», sagte Maas der «Bild am Sonntag». «Wir sollten nicht so tun, als würde sich mit einem von außen herbeigeführten Regimewechsel in Teheran die Lage automatisch verbessern. Das ist woanders auch schon gehörig schiefgegangen, etwa im Irak.»
Washington führt im Sinne Israels eine aggressive Außenpolitik gegenüber Teheran. Zunächst stieg US-Präsident Donald Trump aus dem Nuklearabkommen (JCPOA) aus, welches sein Amtsvorgänger Barack Obama mit Russland, China, Deutschland, Frankreich und Großbritannien 2016 in Wien mühsam errang. Danach verhängte Washington zahlreiche Sanktionen gegen Iran und auf Geheiß des US-Präsidenten wurde der iranische General Qassem Soleime, Führer der Quds-Brigaden der Iranischen Revolutionsgarden, in einem feigen Terroranschlag ermordet.
Während Israel bereits zuvor damit prahlte, ohne Probleme Soleimani zu töten, haben die USA mit Hiilfe israelischer Geheimdienste diesen Mord vollzogen. Während israelische Zeitungen zunächst angaben, Geheimdienste haben das US-Militär beim Terroranschlag Anfang Januar in der irakischen Hauptstadt Bagdad unterstützt, versucht das israelische Regime seine Beteiligung zu verheimlichen. Nachdem Teheran während seiner Militäraktion gegen US-Turppen im Irak den Terroranschlag vergolten hat, wurde versehentlich eine ukrainische Passagiermaschine in Teheran abgeschossen, wobei alle Insassen ums Leben kamen.
Nachdem Washington weitere Sanktionen gegen Teheran verhing und die Staaten Europas im Hinblick auf das Atomabkommen den Streitmechanismus ausgelöst haben, wurden diese Staaten von Teheran heftig kritisiert. Der Iran forderte zudem die USA auf, die Nahost-Region zu verlassen, nachdem ihre militärischen Schritte gegen Irak und Syrien diese Staaten jahrelang für Angst, Terror und Flucht sorgten. Während shiitische Milizen, die vom Iran unterstützt werden, sunnitische Terrormilizen wie die in Russland verbotenen Islamischen Staat oder Al-Kaida aus der Region zu vertreiben, unterstützen die USA und Israel und andere Staaten diese Terrormilizen mit Waffen, Gerät, medizinischer Versorgung und Ausbildung.