Lawrow: Führer der libyschen Konfliktparteien folgten der Einladung Russlands nach Berlin

Den Worten des russischen Chefdiplomaten nach gingen der fünfstündigen Berliner Konferenz vier Monate Vorbereitungsarbeit voraus, darunter fünf Vorrunden und Konsultationen hochrangiger Beamter.

Die Führer der Konfliktparteien Libyens wurden auf Wunsch Russlands zur internationalen Konferenz nach Berlin eingeladen, sagte der amtierende Außenminister Russlands, Sergej Lawrow, am Sonntag.

«Wir haben darauf bestanden, dass sich die Organisatoren von ihrem ursprünglichen Plan, ein Treffen ohne die libyschen Parteien einzuberufen, zurückgezogen haben und die libyschen Führer zur Konferenz eingeladen haben», sagte Lawrow  über Sarraj und den Kommandeur der Lybischen Nationalarmee Chalifa Haftar.

«Die Zahl der Teilnehmer aus den Nachbarländern Libyens wurde auch auf unsere Initiative hin erhöht», sagte er und fügte hinzu, es sei wichtig, die Interessen dieser Nationen zu berücksichtigen, um die Nachhaltigkeit etwaiger Abkommen zu gewährleisten.

Nach Angaben des russischen Top-Diplomaten gingen der fünfstündigen Berliner Konferenz vier Monate Vorbereitungsarbeit voraus, darunter fünf Vorrunden und Konsultationen hochrangiger Beamter. Infolgedessen hat die Konferenz ein ziemlich detailliertes Abschlussdokument mit Empfehlungen und Initiativen zur Beilegung der Libyenkrise vorgelegt.

So enthält das Dokument in seinen Worten einen Abschnitt, der den Bemühungen im Bereich der Sicherheit gewidmet ist, «einschließlich der Notwendigkeit, einen dauerhaften Waffenstillstand zu gewährleisten». Es gibt auch einen Abschnitt über die Rückkehr zum politischen Prozess, über die Lösung der wirtschaftlichen Probleme Libyens und über den Zugang aller libyschen Parteien — religiöser, ethnischer und politischer Gruppen — zu natürlichen Ressourcen. «Es gibt einen Abschnitt über humanitäre Probleme, Menschenrechte und einen Abschnitt über die Unterstützung all dieser Bemühungen der internationalen Gemeinschaft unter der Ägide der Vereinten Nationen», sagte er.

Die hochrangige Konferenz zu Libyen fand am Sonntag in der deutschen Hauptstadt Berlin statt. An der Konferenz nahmen die Staats- und Regierungschefs von zehn Nationen teil, darunter der russische, der türkische und der französische Präsident sowie der britische Premierminister. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, der US-Außenminister, Vertreter aus Algerien, Ägypten, China und den Vereinigten Arabischen Emiraten nahmen ebenfalls teil.