Berlin: Kramp-Karrenbauer verzichtet auf Kanzlerkandidatur und CDU-Parteivorsitz

Nach den Turbulenzen um die skandalisierte Wahl in Thüringen zieht die CDU-Vorsitzende drastische Konsequenzen. Sie gibt den Parteivorsitz auf und verzichtet auf eine Kanzlerkandidatur.

Bald nicht mehr CDU-Vorsitzende: Annegret Kramp-Karrenbauer.

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zieht persönliche Konsequenzen aus dem Wahldebakel in Thüringen. Sie teilte Medienangaben zufolge dem Parteipräsidium mit, dass sie sowohl ihren Parteivorsitz in der CDU aufgeben wird als auch auf eine mögliche Kandidatur als Bundeskanzlerin verzichten.

Laut der Saarländerin gäbe es in der CDU ein «ungeklärtes Verhältnis mit der AfD und Linken». Sie sei strikt gegeben die Zusammenarbeit mit beiden Parteien, während man in der CDU zum Teil eine Zusammenarbeit mit der rechten AfD anscheinend nicht ausschließt, zum Teil die aber auch kein Problem mit einer Kooperation mit der Partei Die Linke habe.

Sie begründet den doppelten Rückzug damit, dass CDU-Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur in eine Hand gehöre. Allerdings bleibe sie bis Sommer Vorsitzende ihrer Partei und werde dort die Wahl um die Kanzlerkandidatur organisieren. Danach werde sie ihren Vorsitz an den Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl im Jahre 2021 abgeben. Weitere Details werde am Mittag in einer Pressekonferenz bekannt gegeben.

Nachdem am vergangenen Mittwoch die CDU-Fraktion im Landtag in Thüringen überraschend mit den Stimmen der AfD den FDP-Abgeordneten Thomas Kemmerich im dritten Wahlgang gewählt haben, kam es bundesweit zu heftigen Protesten, so daß der frisch gewählte Ministerpräsident wenige Tage später seinen Rücktritt verkündete.

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