Türkei: Anakara droht mit einem alternativen Plan im Falle der Missachtung des russischen Abkommens

Ankara verkündet, dass sie in der nordwestlichen syrischen Provinz Idlib, in der eine verstärkte Anti-Terror-Operation der syrischen Armee gegen von Ausländern unterstützte Terroristen im Gange ist, eine Wende einleiten wird, falls das mit Russland erzielte Abkommen missachtet wird.

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar sagte in einem Interview mit der türkischen Tageszeitung Hurriyet, dass Ankara alternative Pläne für die Provinz Idlib gemacht habe, falls die mit Russland erzielte Einigung weiterhin verletzt werde.

Basierend auf einem Abkommen mit Russland aus dem Jahr 2018 errichtete die Türkei zwölf Beobachtungsposten in Idlib, aber türkische Sicherheitskräfte gaben an, dass diese Woche drei von ihnen von den syrischen Streitkräften umzingelt werden.

«Wenn die Vereinbarung weiterhin verletzt wird, haben wir Plan B und Plan C», sagte Akar und fügte hinzu: «Wir sagen bei jeder Gelegenheit, zwingen uns nicht, sonst sind Plan B und Plan C bereit.»

Der türkische Verteidigungsminister warnte: «Wenn die syrischen Streitkräfte nicht bis Ende Februar abgezogen werden, werden wir Maßnahmen ergreifen.»

Akar behauptete, dass «unser Hauptziel darin besteht, Migration und humanitäre Tragödien zu verhindern. Wir arbeiten daran, so schnell wie möglich einen Waffenstillstand herbeizuführen und das Blutvergießen zu stoppen.»

Seit Freitag hat Ankara Hunderte von Militärfahrzeugen in die Provinz Idlib geschickt, nachdem syrische Regierungstruppen die Kontrolle über eine strategische Stadt in der Nähe der Provinzhauptstadt übernommen hatten.

Das in Großbritannien ansässige sogenannte syrische Observatorium für Menschenrechte berichtete, dass in der vergangenen Woche 1.240 türkische Militärfahrzeuge zusammen mit 5.000 Soldaten nach Idlib gefahren sind.

Idlib befindet sich in der letzten größeren Enklave der Terroristen mit ausländischer Unterstützung, die gegen die Herrschaft des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad kämpfen.

Der neue türkische Einsatz kam, als türkische und russische Beamte, deren Länder die gegnerischen Parteien im neunjährigen Syrienkrieg unterstützen, in Ankara zusammentrafen, um die Kämpfe in der letzten großen terroristischen Hochburg zu erörtern.

Die beiden Seiten führten am Samstag drei Stunden lang anscheinend nicht schlüssige Gespräche und einigten sich erst nächste Woche auf ein Wiedersehen.

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