Vor fast 45 Jahren startete der russische Erdkampfflieger Su-25 seinen Erstflug und ist seit 1981 bis heute im Kampfeinsatz. In Syrien verrichten rund ein Dutzend Su-25SM ihren Einsatz.
Inzwischen hat der seit 1975 im Dienst stehende Jäger auf vielen Erdteilen sein Können unter Beweis gestellt. Angefangen in Afghanistan und Iran in den 1980er Jahren, in Tschetschenien in den 1990er Jahren, in Georgien und Südossetien 2008, sowie in durch ukrainische Truppen im Donbass-Krieg 2014.
Als Erdkampfjet unterstützen die Piloten der Su-25 ihre Kameraden auf dem Boden durch Feuerunterstüzung aus der Luft, weswegen er auch «fliegender Panzer» oder «Panzerknacker» genannt wird. Panzer deswegen, weil die Su-25 extra gepanzert ist, um sich vor Erdattacken besser zu schützen. Panzerknacker, weil die Su-25 in der Lage ist sowohl gelenkte als auch ungelenkte Bomben auf Panzer abzufeuern, um die eigenen Truppen zu Boden zu unterstützen.
Entwickelt wurde die Su-25 in den Hochzeiten des Kalten Krieges, um die sowjetische Infanterie sowie ihre Verbündeten aus dem Warschauer Pakt aus der Luft heraus zu unterstützen. Angefangen hat die Entwicklung Ende der 1960er Jahre, nachdem sich der Erdkampfjet gegen den Konkurrenten Il-102 von Iljuschin durchgesetzt hat. Bis 2014 wurden 1039 Exemplare von der Su-25 gebaut, darunter 195 Schulflugzeuge.
Zunächst wurde die Su-25 als Schlachtflugzeug klassifiziert, als eine recht langsam fliegende Plattform, die durch universelle Bewaffnung in der Lage ist, in Bodenschlachten wirksam einzugreifen. Als Erdkampfflugzeug umfasst das Kontigent der Su-25 eine vielfältige Bewaffnung: Luft-Luft-Raketen (Wympel R-3 und R-60M), Luft-Boden-Lenkflugkörper (Swesda Ch-25ML, Raduga Ch-58), ungelenkte Luft-Boden-Raketen (UB-32-A73, Rohrstartbehälter für 32 ungelenkte S-5-Raketen 57mm) sowie freifallende Bomben (Aerosolbrandbomben, Spreng- und Streubomben).
Dazu kann der Erdkampfjet noch mit einer 30-mm-Maschinenkanone mit 250 Schuss Munition und 8 Täuschkörperwerfer mit 32 Täuschkörpern zur Selbstverteidigung ausgestattet werden, um sich vor gegnerischen Jets zu schützen. Mit einer Geschwindigkeit 975 km/h erreicht der Panzerknacker aufgrund der besonderen Panzerung zwar keine Schallgeschwindigkeit (1236 km/h), erreicht aber mit 1950 Kilometern eine recht hohe Reichweite, weswegen der sowjetische Flieger bis heute im Einsatz ist.
„Seit Herbst 2015 setzt Russland ein Dutzend modernisierter Su-25SM in Syrien zur Unterstützung der Regierungstruppen ein. Viele Beobachter stellten fest, dass gerade dieses Flugzeug für die direkte Luftunterstützung am besten geeignet ist“, schrieb das Fachblatt «The National Interest» über den Erdkampfflieger, der fast 40 Jahre im Krieg seinen Einsatz verrichtet und Stück für Stück modernisiert wird.
Im Februar 2018 wurde eine Su-25SM in Syrien durch Dschihadisten mit einem MANPAD abgeschossen. Der Pilot überlebte zwar, wurde aber kurz darauf von Terroristen ermordet.
Die Su-25SM „nutzt Satellitennavigation, hat ein Head-Up-Display, eine Radarwarnanlage und weitere Elektronik. Außerdem kann sie Luft-Luft-Raketen kleiner Reichweite einsetzen und Bomben per Laserstrahl ins Ziel bringen“,so das Blatt weiter im Text. Ursprünglich im georgischen Tiflis hergestellt, wird der Kampfjet Su-35 heute im Ausbesserungswerk Kubinka modernisiert.
Auf diesem Video sind drei modernisierte Su-25SM3 zu sehen, die ihren Heimflug antreten. News Front berichtete heute Morgen über die jüngsten Modernisierungen.
Dank des modernisierten Leitsystems kann das verbesserte Angriffsflugzeug Su-25CM3 Raketen abschießen oder eine Luft-Boden-Bomben abwerfen, selbst in beträchtlicher Entfernung von einem bestimmten Ziel oder aufgrund von Wolken. Der Pilot benötigt nur die Koordinaten des Objekts.
Der Erdkampfjet wurde seit 1978 in Serie produziert und wurde in 23 Länder exportiert, darunter Peru, Bulgarien, Nordkorea, Sudan, Äthiopien, Iran und Irak. Im Georgien-Krieg kämpfte der sowjetische Su-25-Erdkampfjet sowohl auf russischer als auch auf georgischer Seite.
Seit Januar 2018 befinden sich in Georgien noch drei Su-25KM im Einsatz. Bulgarien, Tschechien und die Slowakei haben ihre Erdkampfjets bereits 2018 ausgemustert und kaufen seit ihrer NATO-Mitgliedschaft vornehmlich Flugzeuge aus westlichen Ländern.
Eine Weiterentwicklung der Su-25 stellt der Kampfjet Su-39 dar, Verbesserte Avionik, Laser-, TV- und Infrarotkomponenten. Die vorher im Rumpf eingebaute 30-mm-Kanone wegen Platzmangel auf die rechte Seite verlegt. Dauerhaft soll allerdings der Kampfjet Jak-130 von Jakowlew den Erdkampfjet Su-25 dauerhaft ersetzen.
Dennoch, der Erdkampfjet Su-25 bleibt weltweit ein gefragtes Kampfflugzeug, das sich in zahlreichen Konflikten dieser Welt bewährte. Seine Schlagkraft und Robustheit im Luftkrieg wird weltweit geschätzt, weswegen seine Ausmusterung bei den Russischen Luft- und Weltraumstreitkräften noch weit entfernt liegt.