Auto-Attacke in Volkmarsen ist nun Fall für den Generalbundesanwalt

Nachdem ein Mann mit seinem PKW mitten in einen Rosenmontagsumzug raste, ermittelt nun die Generalbundesanwaltschaft und schließt einen Anschlag nicht aus.

Am Nachmittag kam es in einer hessischen Kleinstadt zu einem dramatischen Zwischenfall. Ein Mann fuhr mit seinem PKW über den Bürgersteig offenbar mutwillig in den Rosenmontagsumzug. Der Vorfall ereignete sich in der Kleinstadt Volkmarsen, woraufhin sämtliche Umzüge in Hessen unterbrochen wurden,News Front berichtete bereits. Der Vorfall erinnert ein wenig an die PKW-Attacke von Münster im Jahre 2018.

Mindestens 30 Verletzte, darunter auch Schwerverletzte und Kinder. Augenzeugen berichten von «chaotischen Szenen» vor und nach dem Vorfall. Die Polizei verhaftete den Täter, gegen den nun wegen mehrfach versuchter Tötung, schwerer Körperverletzung in Dutzenden Fällen und der Amokfahrt wegen mehreren Straßenverkehrsdelikten verantworten muss. Über das Motiv und weiteren Hintergründen gibt es noch keine gesicherte Angaben.

Als Extremist trat der Amokfahrer ebenfalls nicht in Erscheinung. Er soll in der Umgebung um Volkmarsen gewohnt haben. Es handele sich um einen 29-jährigen Deutschen der aus Volkmarsen stamme, sagte die Generalbundesanwaltschaft am Abend.

Inzwischen nimmt die höchste Ermittlungs- und Anklagebehörde die Ermittlungen, woraus sich die besondere politische Dimension dieser Auto-Attacke schließen lässt. Inzwischen wurde auch bekannt, dass der Mann, der Maurice P. genannt wird bei der Polizei bereits aktenkundig war. Hausfriedensbruch und Nötigung, allerdings keine politisch motivierte Straftaten.

Zunächst bat die Polizei nach dem Drama von voreiligen Wertungen und Spekulationen abzusehen. Später übernahm die oberste Staatsanwaltschaft der Bundesrepublik Deutschland, die in Karlsruhe ihren Sitz hat, den Fall. Auf Twitter warnte die Polizei Nordhessen vor der Verbreitung von Fake News im Hinblick auf die Festnahme des Täters. Gegenüber Medien wurde eine zweite Festnahme der Polizei bestätigt, ein Zusammenhang mit der Auto-Attacke jedoch nicht.

Der Fahrer fuhr mit einem PKW, einem Kombi, mit überhöhter Geschwindigkeit unter Umgehung von Absperrungen in die Menschenmenge. Dabei wurden zahlreiche Menschen überfahren, Dutzende dabei schwer verletzt. Als der PKW stoppte gab der Fahrer nochmal Gas. Als das Auto stoppte, drohte die Lage zu eskalieren, weil Anwesende mit erhobenen Fäusten die Verfolgung des Fahrers aufnahmen, der dann von der Polizei in Gewahrsam genommen wurde.

Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof ist auf dem Gebiet des Staatsschutzes die oberste Strafverfolgungsbehörde der Bundesrepublik Deutschland. Er übt das Amt des Staatsanwalts in allen schwerwiegenden Staatsschutzstrafsachen aus, die die innere oder äußere Sicherheit in besonderem Maße berühren.

Die innere Sicherheit wird durch politisch motivierte Delikte, insbesondere durch terroristische Gewalttaten, die äußere Sicherheit durch Landesverrat und Spionage tangiert. Zuständig ist der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof auch für die Verfolgung von Straftaten nach dem Völkerstrafgesetzbuch.

Jüngste Prominente Ermittlungen des Generalbundesanwalts sind der Berliner Tiergartenmord und die Schießerei in Hanau.