Bislang sind die Maßnahmen in Deutschland im Vergleich zu den Nachbarländern noch relativ moderat. Das könnte sich allerdings bald ändern, wenn weiterhin Warnungen der Exekutive ignoriert werden.
Medienberichten zufolge muss die Polizei immer häufiger Ansammlungen von mehr als fünf Personen auflösen. Beispielsweise wird in der Saarbrücker Zeitung berichtet, dass die Polizei im Saarland öfters Ansammlungen von Jugendlichen in der Öffentlichkeit auflösen muss. In Berlin beklagt man, dass die Menschen den geforderten Sicherheitsabstand von 1,5 Metern häufig ignoriert und Menschen öfters sich im Park gemeinsam treffen, um die schöne Frühlingssonne gemeinsam zu genießen.
Der Ministerpräsident des Freistaates Bayern, Markus Söder (CSU), droht bereits eine Ausgangssperre an, wenn die Menschen sich nicht in ihren sozialen Kontakten einschränken. In Frankreich gibt es bereits eine Ausgangssperre, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. In Deutschland gilt für Gastbetriebe in einigen Bundesländern bereits ein Verbot unter freiem Himmel zu bestuhlen, so dass der Ausschank unter freiem Himmel nicht mehr erlaubt ist.
Das hindert viele Menschen in Deutschland nicht daran, private Feiern — sogenannte «Corona-Paries» — draußen auf Spielplätzen und öffentlichen Grillanlagen zu feiern. Hier rückte die Polizei ebenfalls aus, um solchen privaten Festlichkeiten Einhalt zu gebieten. In Deutschland ist das öffentliche Leben auf ein Minimum herunter gefahren. Viele Veranstaltungen wurden abgesagt und zahlreiche Geschäfte, Bars, Kneipen und Bordelle mussten schließen, um die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu verringern.
Das öffentlich-rechtliche Robert Koch Institut (RKI) meldete heute fast 11.000 Coronavirus-Infizierte in Deutschland, wobei die Ausbreitung besonders in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen überdurchschnittlich hoch ist. Gestern wurde die Gefährdungslage vom RKI im Hinblick auf das Coronavirus von «mittel» auf «hoch» eingeschätzt.