Das staatliche Robert-Koch-Institut (RKI) zeigt sich anhand der Entwicklungen leicht optimistisch.
RKI-Chef Lothar Wieler verkündete heute, dass sich über 25.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben. Die Zahl der Toten, die auf eine COVID-19-Erkrankung zurückzuführen sind, liegt bei 107 Menschen. „Von den bestätigten Fällen sind mindestens 2809 genesen“, sagte der RKI-Chef am Montag und gibt somit Anlass zum Optimismus.
Das gestern von der Bundesregierung in Abstimmung mit den Landesregierungen beschlossene Kontaktverbot scheint nach Angaben des Instituts auch zu fruchten. Seit gestern sind neben vielen geschlossen Geschäften auch der Kontakt von mehr als 2 Personen verboten, wenn sie nicht in einem gemeinsamen Haushalt leben oder in einer Familie sind. Verstöße gegen diese Kontaktsperre sollen mit hohen Strafen und Bußgeldern geahndet werden. Diese Beschränkung soll zunächst für zwei Wochen gelten.
Dennoch steigt die Zahl der Infektionen in den meisten Bundesländern weiter an, allerdings nicht mehr so rasant wie in den letzten Tagen. Der Grund für den Anstieg ist auch darin zu erblicken, dass immer mehr Menschen auf dieses Virus getestet werden, so dass die Gesundheitsämter mehr Fälle in ihre Datenbank aufnehmen. Grundsätzlich ist die konkrete Zahl in Deutschland nicht einfach zu beziffern. Daten werden einerseits vom RKI unter Berufung auf staatliche Quellen veröffentlicht, andererseits berufen sich Medien auch auf die US-amerikanische John Hopkins Universität, die tendenziell von einer höheren Zahl der Infektionen ausgeht.
Tendenziell geht das RKI von einer geringeren Zahl aus, die US-Universität nimmt auch nicht-amtliche Fälle in ihre Statistik auf, um die Zahl in die Höhe zu treiben. Gesichert ist demnach nur die Zahl der Toten, wobei die Zahlen auch mit Vorsicht zu genießen sind, wenn keine Unterschiede mehr zwischen einer COVID-19-Erkrankung und der gewöhnlichen Influenza gemacht gemacht werden. In den meisten Fällen endet die COVID-19-Erkrankung dann tödlich, wenn der Patient bereits zuvor unter schweren Vorerkrankungen leidet oder bereits über 80 Jahre alt ist.
In Deutschland droht allerdings infolge der Coronavirus-Pandemie ein Kollaps des Gesundheitssystems, weil bei einem schnellen Anstieg der Lungenerkrankungen nicht mehr alle Patienten gleichzeitig behandelt werden können. Vor der Coronakrise plante man noch harte Einschnitte in das Gesundheitssystem, geplant war unter anderem die Zahl der Krankenhäuser deutlich zu reduzieren. Diese Pläne dürften im Zuge der Krise zunächst kaum noch ein Thema im Gesundheitsministerium sein.