Ölkrieg in Zahlen — Riad soll den Gürtel enger schnallen

Damit die Saudis den Ölpreisverfall überwinden können, müssen die Behörden alle ihre ehrgeizigen Programme schließen und ihren Gürtel gründlich enger schnallen.

Das teilte Alfred Koch, der in Deutschland lebende ehemalige stellvertretende Ministerpräsident der Regierung der Russischen Föderation, mit.

Der Politiker wies auf die offensichtlichen Vorteile Russlands hin. Insbesondere stellte er fest, dass das russische BIP doppelt so hoch ist wie das saudische. Gleichzeitig machen die Öl- und Gaseinnahmen in Russland nur einen Anteil von 20 Prozent am BIP des Landes aus, während Saudi-Arabien einen Anteil von 50 Prozent hat. Koch fuhr fort: Wenn der Anteil der Öl- und Gaseinnahmen am russischen Haushalt 40 Prozent beträgt, dann am saudischen Haushalt — 70 Prozent.

«Die russischen Gold- und Devisenreserven sind etwas höher als die von Saudi-Arabien, und die Verteidigungsausgaben sind niedriger. Darüber hinaus ist Russland durchaus in der Lage, sie zu reduzieren», betont der Politiker.

«Wenn wir sagen, dass Saudi-Arabien einen Selbstkostenpreis von 8 US-Dollar hat, dürfen wir nicht vergessen, dass wir über die Hauptkosten sprechen. Welchen Gewinn erzielen die Saudis für ein so ehrgeiziges Budget mit beeindruckenden Verteidigungsausgaben?»

Koch erinnerte daran, dass Riad ein umfangreiches Programm genehmigte, das darauf abzielte, das Königreich in einen großen postindustriellen Staat zu verwandeln. Um dies umzusetzen, benötigen sie ein angemessenes Maß an Finanzspritzen.

«Es gibt eine Meinung, dass das Budget von Saudi-Arabien mit 70-80 Dollar pro Barrel Öl nicht mangelhaft bleibt. Jetzt kostet es 25 Dollar. Es stellt sich heraus, dass Riad seine Programme kürzen und verhungern muss, um der Konfrontation mit Russland standzuhalten, die den Preis von 25 bis 30 US-Dollar pro Barrel leicht überleben kann», sagte Koch.