Europas größter Arbeitsmarkt ist trotz etablierter staatlicher Schutzmechanismen mit einer ernsthaften Krise konfrontiert, berichtet Bloomberg.
«Kein gesundes Unternehmen sollte wegen Corona in die Insolvenz gehen, kein Arbeitsplatz sollte verlorengehen», sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier am 13. März.
Seit dem Tag dieser Erklärung sind nur zwei Monate vergangen, und das Ausmaß der Arbeitslosigkeit in Deutschland hat die Indikatoren der globalen Krise von 2008 bereits überschritten, stellt die Agentur fest.
Die staatliche Lohnunterstützung konnte den Anstieg der Arbeitslosigkeit im April um 373.000 nicht verhindern, und das groß angelegte Arbeitslosenversicherungsprogramm Kurzarbeit wird Experten zufolge das Wachstum der Zahl der Arbeitslosen nur verzögern. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise werden nicht so schnell verschwinden.
«Der Anstieg der Arbeitslosigkeit bringt die Wirtschaft in einen potenziellen Teufelskreis: eine schwächere Verbrauchernachfrage, eine weitere Verzögerung der Erholung und ein weiterer Schlag für Unternehmen wie Einzelhändler und Restaurants», heißt es in der Veröffentlichung.
Die deutsche Staatsbank Kreditanstalt für Wiederaufbau schätzt, dass die Gesamtzahl der Arbeitslosen im Jahr 2020 3 Millionen erreichen wird, was 800.000 mehr als im Vorjahr ist. Das Institut für Arbeitsmarktstudien ist der gleichen Meinung.