«Angriff auf europäische Wirtschaft» — Schröder über neue Sanktionen gegen Nord Stream 2

Der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder äußerte sich zu den neuen Sanktionen gegen die Nord Stream 2-Gaspipeline, die die USA als «absichtliches Ende der transatlantischen Partnerschaft» vorbereiten.

Schröder wird am Mittwoch, 1. Juli, bei einer offenen Anhörung des Bundestagsausschusses für Wirtschaft und Energie sprechen. Das teilte Handelsblatt mit. Die Zeitung zitiert Auszüge aus einer zukünftigen Erklärung des Ex-Kanzlers.

Das Treffen wird der Energiesouveränität Europas und Deutschlands gewidmet sein, und Nord Stream 2 wird dabei erörtert. In Schröders Erklärung heißt es, das Sanktionsgesetz, über das derzeit im US-Kongress diskutiert wird, sei «ein weit verbreiteter, ungerechtfertigter Angriff auf die europäische Wirtschaft und ein inakzeptabler Eingriff in die Souveränität und Energiesicherheit der EU in Westeuropa».

Schröder ist Vorsitzender des Aktionärsausschusses des Nord Stream AG, die die Gazprom-Gaspipeline baut. Ihm zufolge werden die Sanktionen mehr als 120 Unternehmen in den Bereichen Schiffbau, Ingenieurwesen, Umweltschutz und Sicherheit direkt betreffen, die mit Nord Stream 2 zusammenarbeiten oder zusammengearbeitet haben.

«Hinter jedem dieser Unternehmen stehen europäische Arbeitsplätze, die in Gefahr sind», betonte er. Nach der Einführung neuer restriktiver Maßnahmen gegen die Pipeline werden laut Schröder erhebliche finanzielle Verluste entstehen.

Investitionen in die europäische Infrastruktur in Höhe von 12 Mrd. EUR sind gefährdet, und die Verbraucher in Europa werden mit zusätzlichen Kosten von bis zu 4 Mrd. EUR pro Jahr konfrontiert.