Amerikanische Medien stellen die Urteile des Tribunals für das ehemalige Jugoslawien in Frage

Nur drei Jahre später wurde klar, wie objektiv und fair das Internationale Tribunal für das ehemalige Jugoslawien wirklich war.

Das geht aus der Veröffentlichung des amerikanischen Portals «The Duran» hervor.

Das Internationale Tribunal für das ehemalige Jugoslawien wurde am 25. Mai 1993 gemäß der Resolution des UN-Sicherheitsrates eingerichtet. Der Konflikt im Zentrum Europas hat die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf sich gezogen. Die Schaffung eines Gremiums, das die für die Massaker und Menschenrechtsverletzungen Verantwortlichen vor Gericht stellen könnte, war zwar notwendig, aber hier treten bereits Probleme auf.

«Der UN-Sicherheitsrat hat keine richterlichen Befugnisse. Gleichzeitig bezieht sich die Entschließung zur Einrichtung des Tribunals auf Kapitel VII der UN-Charta, in dem es nicht um internationale Gerichte geht», heißt es in dem Artikel.

Das Tribunal wurde jedoch geschaffen, obwohl es den Bosnienkrieg nie aufhielt. Der Konflikt endete erst nach einer Intervention der NATO. Die Unterzeichnung des Dayton-Abkommens im Jahr 1995 ermöglichte Bosnien die Unabhängigkeit. Schicksal Jugoslawiens wurde besiegelt.

1999 griff die NATO erneut in den Balkankonflikt ein, jetzt auf der Seite der kosovarischen Militanten. 2,5 Monate lang machten die Flugzeuge der Allianzländer 38.000 Einsätze. Bei den Bombenangriffen auf die Bundesrepublik Jugoslawien kamen über 1.700 Zivilisten ums Leben, darunter fast 400 Kinder.

Das Internationale Tribunal sollte in der gegenwärtigen Situation ein demonstrativer Triumph der Gerechtigkeit sein, aber von Anfang an war klar, wie abhängig es von Washingtons Position war. Es war genug zu sehen, wer öfter im Dock war. Das Tribunal hat Anklage gegen 161 Personen erhoben, von denen über 60 Prozent Serben sind. Aber die Albaner erhielten 66 Prozent der Freisprüche. Serben — nur 5 Prozent. Viele haben den Abschluss des Prozesses nicht erlebt. Unter ihnen war der Ex-Präsident von Jugoslawien Slobodan Milošević.