Alle fünf Jahre wieder wird in westlichen Leitmedien «die letzte Diktatur in Europa» zum Thema gemacht, um den Lesern und Zuschauern die Unwerte der liberalen Demokratie als das Non-Plus-Ultra zu verkaufen. Immer wieder wird dann versucht, den wiedergewählten belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko den Wahlsieg abzusprechen. Demokratien sind für westliche Liberale nur dort zu finden, wo man einen ganzen Staat mit Geld und gesteuerter Oppositions ans Gängelband legen kann.
In Belarus oder Weißrussland hat es wieder einmal nicht geklappt. Immerhin: Präsident Lukaschenko musste im Vergleich zu 2015 knappe vier Prozentpunkte einbüßen. Und dieses Jahr ist es den westlich finanzierten Provokateuren in Minsk gelungen medienwirksame Videosequenzen zu generieren, die zeigen, wie maskierte Sicherheitskräfte Provokateure in der Stadt festnehmen. Es handelt sich um sehr kurze Videos, die das schlimme Ausmaß von Polizeigewalt in der angeblichen Diktatur zeigen sollen.
Vergessen sind dabei wohl die Videos aus dem demokratischen Paris, die zeigen, wie brutal die Polizei gegen Gelbwesten vorgegangen sind. Tränengas, Gummigeschosse und Polizeiknüppel, die sogar Rollstuhlfahrer zu Boden geknüppelt haben. Oftmals gar nicht in den Medien gezeigt, stattdessen aber zahlreiche Theorien präsentiert, die behaupten Russland und die USA würden die Proteste der Gelbwesten befeuern, die im Übrigen nicht nur an einem Tag entstanden sind, sondern jedes Wochenende im ganzen Land sich ereigneten.
Kein westlicher Politiker oder Journalist wäre auf die Idee gekommen, Frankreichs Präsidenten den Herrschaftsanspruch abzusprechen. Aber Frankreich ist auch nicht Belarus, so dass man den Wahltag im zwangsfinanzierten staatlichen ARD folgendermaßen beschreibt:
«Bilder in den Onlinenetzwerken zeigten Demonstranten, die mit blutüberströmten Gesichtern durch die Straßen liefen. Auf Twitter wurden Videos veröffentlicht, die zeigten, wie Sicherheitskräfte in Minsk auf Menschen einschlugen. Die Polizisten wurden daraufhin von Passanten angegriffen. Augenzeugen beschrieben chaotische Szenen», so das staatliche Propagandamedium, das noch am 1. August dem Zuschauer die Hucke vollgelogen hat, als man von 20. 000 Demonstranten am «Tag der Freiheit» in Berlin berichtete, wo sich «Verschwörungstheoretiker, Reichsbürger und Corona-Leugner» versammelten — allerdings friedlich und ohne große Ausschreitungen, die man sonst nur von Antifa-Demos kennt.
Aber in der jetztigen «Schlacht um Belarus» soll es um «Wahlbetrug» gehen, weil der amtierende Präsident wie immer mit deutlichem Abstand die Wahl für sich entscheiden konnte. Laut den vorläufigen Zwischenergebnissen, die die Wahlkommission bekannt gab, erhielt Lukaschenko 80 Prozent der Stimmen. Die Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja soll nur 9,9 Prozent der Stimmen erhalten haben, so das ARD. Tichanowskaja ist seit Wochen der Liebling der westlichen Liberasten. Eine junge Lehrerin, die bis vor kurzem niemand kannte, aber vom Westen hofiert wird, soll um ihre Präsidentschaft betrogen worden sein. Dabei ist ihr mit zehn Prozent doch ein Achtungserfolg gelungen.
Wir werden in den nächsten Tagen noch das Gejammer in den Medien lesen und sicher werden die dortigen Philantropen noch ein wenig Geld in die Hand nehmen, um die Chaoten von Minsk bei Laune zu halten. Dann wird man sich eingestehen müssen, dass die Unwerte der liberalen Demokratie auch im Jahre 2020 nicht nach Minsk einkehren werden und das Land nicht in Armut und Chaos versinken wird.
Von Christian Bärenfänger, speziell für News Front