Billy Six, der als Kriegsreporter unter anderem Venezuela, die Ukraine und Syrien besuchte und derzeit über die Anti-Corona-Proteste in Deutschland berichtet, kritisierte den Deutschen Außenminister Maas, nachdem dieser den belarussischen Botschafter einbestellte.
Heiko Maas bestellte vergangene Woche den Botschafter Denis Sidorenko, zu einem «dringenden Gespräch» ins Auswärtige Amt ein, wo er seine Kritik im Hinblick auf die Polizeigewalt in Belarus bei den fortdauernden Protesten zum Ausdruck brachte. Journalist Six, der 2018 während den Protesten in Venezuela selbst monatelang im Geheimdienstgefängnis verharrte und keine Hilfe vom Berliner Auswärtigen Amt erhielt und letztlich dank russischer Hilfe im März 2019 wieder freigelassen wurde, kritisiert die Doppelstandards des deutschen Chefdiplomaten.
«Zweierlei Maas des Maas ist maßlos», kommentierte Six das Verhalten des Sozialdemokraten unter Bezugnahme auf die derzeit stattfindenden Corona-Proteste, über die er aktuell berichtet und selbst Zeuge von Übergriffen durch die Polizei wurde.
«Der SPD-Außenminister mischt sich wieder mal in Angelegenheiten anderer Länder ein, anstatt vor der eigenen Haustüre zu kehren: Seit dem Ermächtigungsgesetz vom 25. März gab es in Deutschland Hunderte Festnahmen und Verletzte — darunter mindestens einer lebensgefährlich — unter friedlichen Demonstranten gegen den neuen «Covid»-Faschismus. Die Weißrussen waren dagegen frei von staatlichen «Covid»-Zwangsmaßnahmen — und hatten deshalb auch viel weniger «Corona-Tote» als Spanien (609,65 / 1 Mio.), Italien (586,34 / 1 Mio.) oder Deutschland (111,89 / 1 Mio.) — nämlich 63,96 je 1 Million Einwohner. Sollen sie dafür nun abgestraft werden?», schrieb er auf seiner VK-Seite und nimmt dabei auf einen Tageschau-Bericht vom 18. August Bezug.
Wie News Front bereits heute berichtete will die Bundesregierung in Berlin mit der Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja kooperieren, Präsident Alexander Lukaschenko abzusetzen.