Sind die Proteste in Belarus die Strafe dafür, weil Lukaschenko keine italienischen Verhältnisse im Land wollte?

Die Proteste der Opposition in Belarus haben einen internationalen Anstrich, was nicht nur Offenkundig wird wenn man sich die Fotos und Videos der Teilnehmer anschaut. Vor gar nicht so langer Zeit stellte Lukaschenko klar, dass Belarus sich nicht dem Duktus des Internationalen Währungsfonds (IWF) unterwerfen wird. Belarus soll kein zweites Italien werden.

In westlichen Medien spielte diese Aussage von Präsident Alexander Lukaschenko überhaupt keine Rolle. Lediglich im russischsprachigen Raum wurde ein Statement des Staatsoberhauptes beim einem Treffen des Ministerkabinets auf YouTube veröffentlicht.

„Es wurde die Möglichkeit angekündigt, Weißrussland mit 940 Millionen Dollar sogenannter Schnellfinanzierung zu versorgen Ich möchte erklären, dass wir zu niemandem tanzen werden! Es gibt bereits Anforderungen: Sie sagen, im Kampf gegen das Coronavirus in Belarus tun Sie wie in Italien! Hören Sie, ich möchte nicht, dass sich die Situation in Belarus wie in Italien wiederholt. Ich will das nicht. Wir haben unser eigenes Land, unsere eigene Situation. Und Gott bewahre, dass wir mit diesem Coronavirus enden, wie es jetzt ist. Die Weltbank ist bereits bereit, uns zehnmal mehr zu finanzieren, als sie angeboten hat, weil wir diese Krankheit effektiv bekämpfen Ich habe das Gesundheitsministerium um Erfahrung gebeten. Und der IWF fordert weiterhin von uns: Sie geben Quarantäne, lassen Sie uns isolieren, lassen Sie uns eine Ausgangssperre haben! Hören Sie, was für ein Unsinn! »

Nach dem Verständnis dieser ungewöhnlichen Informationen stellt sich die logische Frage: Warum haben Geschäftshaie und Raubkapitalisten eine solche Anziehungskraft von beispielloser Großzügigkeit? Warum hält die Gesundheit der Weißrussen sie wach? Angesichts der von den Globalisten «in Granit gegossenen» Programmdokumente ist es schwer, an den Altruismus und Humanismus ihrer Leitungsgremien zu glauben. Auch im Gegenteil, es schleichen sich Gedanken ein, dass all dieser Lärm um das Coronavirus, wie alle Quarantänemaßnahmen, hauptsächlich politische Motive hat und von internationalen Strukturen für die Umsetzung ihrer bekannten politischen Ziele eingesetzt wird. In diesem Licht ist die Unnachgiebigkeit von Alexander Grigorievich mit Vergeltungsmaßnahmen der finanziellen und politischen Konglomerate der Welt in Form eines Exports der Demokratie, Maidan, wie der ukrainischen oder von Menschen verursachten zufälligen Katastrophen, behaftet. Das werden wir am Vorabend der Präsidentschaftswahlen höchstwahrscheinlich sehen können, hieß es in einem Beitrag auf dem russischen Portal Fishki.

Der politische Druck der nun auf Lukaschenko haftet wird in erster Linie von der supranationalen Europäischen Union ausgeübt, wobei die ehemaligen Ostblock-Staaten, neben Deutschland und Frankreich, die treibende Kraft sind. Doch nicht nur das kleine Belarus, sondern auch die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), die einst mit Russland und der Ukraine gegründet wurde, ist einem weiteren Angriff ausgesetzt, denn nach dem Putsch 2014 zog sich Kiew aus der GUS zurück.

Man darf nicht vergessen, dass die GUS, die ihren Sitz in Minsk hat, als ein Konkurrenzprojekt der EU angesehen wird, wenngleich die Nachfolgeorganisation der ehemaligen Sowjetrepubliken, die vor fast 29 Jahren gegründet wurde, wenig mit dem zu tun hat, was sich in Brüssel abspielt.

Belarus ist ein verhältnismäßig kleines Land und hat sich bislang nicht dem Westen ergeben, weder in finanzieller noch in politischer Hinsicht und gilt für den Westen als ein weiteres Einfallstor vor Russland, dessen Einflussphäre in Richtung Westen eingedämmt werden soll. Und Belarus wird so lange «als letzte Dikatur Europas» bezeichnet, bis es den internationalen Finanzhaien, Philantropen und Transatlantikern möglich ist, Minsk ihr Gängelband anzulegen.

Christian Bärenfänger, speziell für News Front