Ibizagate: Neue Videosequenzen entlasten Heinz-Christian Strache

Das Wochenmagazin Der Spiegel und die Süddeutsche Zeitung haben im Mai 2019 mit der illegalen Veröffentlichung eines heimlich aufgezeichneten Videos die Regierung in Österreich zu Fall gebracht. Zusammengeschnittene Videosequenzen aus dem Jahr 2017 führten nicht nur zum Rücktritt der FPÖ-Politiker Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus, sondern auch zu einem juristischen Nachspiel.

Nun entlasten neue Videosequenzen, die etwa fünf Minuten lang sind, sowohl Strache, der sein politisches Comeback feiert als auch seinen langjährigen Weggefährten Gudenus, der heute als Selbstständiger in der freien Wirtschaft tätig ist. Das Medienportal Oe24.at berichtet heute, dass bislang nicht gezeigte Passagen aufgetaucht sind, die ein anderes Bild vom berüchtigten Abend in der Villa auf Ibiza zeigen, wo Strache und Gudenus im Juli 2017 gemeinsam ihren Urlaub verbrachten und über etwa 20 Stunden lang heimlich aufgezeichnet wurden — illegal und mit Methoden, die an die Tätigkeit von Geheimdiensten erinnern.

«Der Spiegel», die «Süddeutsche Zeitung» und der österreichische «Falter» haben sich für die Veröffentlichung einiger Ausschnitte dieses Videos als «Helden des investigativen Journalismus» feiern lassen. Aber wofür nochmal? Für die Kompromittierung zweier Politiker unter dem Deckmantel des «investigativen Journalismus»? Für die einseitige Darstellung eines Sachverhaltes mit Aussagen die aus dem Kontext gerissen wurden? All diese Vorwürfe sind bekannt und wurden von Strache und seinem Anwalt mehrfach betont.

Immerhin sorgte die Recherche, deren Hintermänner bis heute nicht ganz aufgeklärt sind, zur größten Regierungskrise der Zweiten Republik. Und zu einer bis dahin nie dagewesenen Medienkampagne gegen die Politiker Strache und Gudenus, die von der Presse mit allerlei Dreck beworfen wurden. Die Hetze gegen Strache beweise auch den Hass gegen patriotische Politiker, sagte damals der Östereichische Geostratege Patrick Poppel über den medialen Feldzug gegen Strache und Politikern ähnlichen Couleurs gegenüber News Front, wo er regelmäßig publiziert. «Wie nun mit diesem Politiker umgegangen wird, halte ich für beschämend» so Poppel im Juni 2019.

Auch in sozialen Medien empörten sich nicht immer nur Anhänger des Wiener Politikers über die jüngste Schmutzkampagne gegen Strache, der seit vielen Jahren besonders von linken, aber auch staatlichen Medien angegriffen wird und in ein falsches Licht gerückt wird.

Die beiden Medien aus Deutschland, die als pro-westlich und linksliberal gelten, stellten die beiden Politiker und Freunde, die auf Ibiza auf einen russischen Lockvogel, der angeblichen Nichte der weltbekannten russischen Waffenschmiede Makarow, als korrupt und geldgeil dar, gar als kriminell.  Immer wieder beteuerte Ex-Vizekanzler Strache seine Unschuld und warf den beiden deutschen Medien manipulatives Vorgehen vor, sprach von einer politischen Kampagne gegen ihn und seinen Parteifreund Gudenus, die schließlich zum Bruch der Regierungskoalition mit der ÖVP führte und es zu vorzegonen Neuwahlen im Land kam.

Tatsächlich wurde wie bereits angesprochen nur ein Bruchteil des vollständigen Videos veröffentlicht, wo sich Strache und Gudenus mit der angeblichen Geschäftsfrau und Oligarchen-Nichte, die lediglich eine engagierte Schauspielerin war und als Lockvogel fungierte, über mögliche Großinvestitionen und öffentliche Aufträge unterhalten. Alles wurde gefilmt oder aufgezeichnet, aber nur die für Strache und Gudenus schädlichen Passagen wurden veröffentlicht und beschäftigen bis heute sowohl die deutsche als auch die österreichische Justiz sowohl in zivil- als auch strafrechtlicher Hinsicht.

Doch ist Strache wirklich so skrupellos und geldgeil, wie ihn die beiden deutschen linken Mainstream-Portale darstellen? Das neue Material, welches der Staatsanwaltschaft Wien vorliegt und deren Passagen auf Oe24.at veröffentlicht wurden, dürften Strache entlasten und in seinen Vorwürfen gegen die deutsche Presse bestätigen:

«Die neuen Textstellen aus dem Akt der Staatsanwaltschaft zeigen jedenfalls, dass Heinz-Christian Strache offenbar nach Auftauchen des Videos im Mai 2019 die Wahrheit gesagt hat, dass er bei dem Treffen in der Finca «immer wieder betont» hätte, «nie etwas Unredliches machen zu wollen», zitiert Oe24.at den ehemaligen Vizekanzler. Weiter heißt es im heute erschienenen Artikel: «So meint der Haupt-Tatverdächtige des Krimis in der Finca zu Strache und Johann Gudenus: «Schau, sie (die falsche Oligarchin) will hören: Ich bring 270 Millionen, innerhalb von so und so viel Zeitraum bekomme ich das zurück und ihr bekommt’s das.» Der Ex-Vizekanzler antwortet darauf: «Ja, aber das spielt’s nicht.»

Die vollständigen Textstellen werden auf dem Portal aus Österreich im Wortlaut wiedergegeben. Kritisiert wird, dass es nur ein Transkript und kein Video gibt. Straches Anwalt, Magister Johann Pauer, versicherte dem Portal gegenüber, dass noch weiteres Material veröffentlicht werde. Er sagt: «Festzuhalten ist, dass bisher nur ein kleiner Teil des Ibiza-Videos transkribiert worden ist. Die noch zu erwartende, weitreichendere Transkription wird deutlicher aufzeigen, dass die Auswahl der veröffentlichten Passagen bewusst nachteilig für Heinz-Christian Strache erfolgten.»

Die österreichische Justiz ermittelt weiterhin zu den Vorkommnissen. Hauptverdächtiger in dem Verfahren ist der Österreicher Julian H. Ihm wird vorgeworfen, Strache und Gudenus in eine Falle gelockt haben, die schließlich zum Skandal-Video führte und eine aus Sicht der deutschen Bundesregierung unliebsame Regierung in Österreich zu Fall brachte. Bemerkenswert dabei ist, dass sowohl Strache als auch Gudenus sich in der Vergangenheit immer wieder für gute Beziehungen zu Russland eingesetzt haben. Erst kürzlich sprach sich HC Strache mit News Front in Wien gegen die vom Westen verhängten Sanktionen gegen Russland aus.

Strache, der selbst zugab, einen schweren Fehler begangen zu haben und sich öffentlich dafür entschuldige dürfte damit zumindest teilweise rehabilitiert sein. Nachdem er zunächst als Vizekanzler zurücktrat und die FPÖ verlassen hat, zog er sich zunächst vollständig aus der Politik zurück. Mit seiner neuen Partei «Die Allianz für Österreich» (DAÖ) meldete sich Strache zurück, News Front berichtete im März 2020. Weiter berichteten wir über Straches Kandidatur für Wiener Bürgermeisterwahlen im kommenden Oktober.

Unter Strache als Vizekanzler war unter anderem auch die parteilose Publizistin Karin Kneissel Außenministerin geworden, die auch nach der kurzen Regierungskrise ihr Amt verlor und heute unter anderem für Sputnik Deutschland eine Kolumne schreibt. Im Jahre 2018 war Präsident Wladimir Putin zu Gast auf ihrer Hochzeit, wo beide auch miteinander getanzt haben. Ein Knicks der Braut vor dem Präsidenten führte ebenfalls zu massiver Kritik in den pro-westlichen Medien. Generell fand die Hochzeit unter besonderer öffentlicher Beachtung statt und führte zu kritischen Debatten in den pro-westlichen Medien.

Von Alexander Saar-Demichel, speziell für News Front

 

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