Trotz geringer Wirksamkeit und möglichen Schäden: Kassenärztliche Vereinigung ruft zur Grippe-Impfung auf

Bereits zu Beginn der Corona-Pandemie wurde in Deutschland öffentlich immer wieder mit Nachdruck betont, dass Covid-19 keine gewöhnliche Grippe ist. Wer etwas anderes behauptet, wurde schnell als «Corona-Leugner» und «Verschwörungstheoretiker» abgestempelt. Dennoch ruft die Kassenärztliche Vereinigung nun die Bevölkerung zur Grippe-Impfung auf, während das RKI die Wirksamkeit eine geringe Wirksamkeit im letzten Jahr feststellen musste.

„Impfungen senken das Risiko schwerer Erkrankungen oder tödlicher Verläufe. Deshalb empfehlen wir vor allem den Risikogruppen, sich impfen zu lassen“, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung, die Bürger auffordert sich gegen Grippe impfen zu lassen.

Begründet wird dieser Aufruf damit, dass die Impfbereitschaft durch die aktuelle Pandemie gestiegen sei und es deswegen zu Engpässen kommen kann.Ob dies der Tatsache entspricht ist fraglich, denn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk UNESCO beklagten noch im Juli, dass die Impfbereitschaft während der Pandemie gesunken sei, weswegen die WHO ihr weltweites Impfprogramm verstärken will. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, war im Juli die Impfbereitschaft deutlich gesunken. Nur noch 61 Prozent der Bevölkerung in Deutschland waren bereit sich impfen zu lassen.

«Impfungen sind wegen COVID-19 zu einer großen Herausforderung geworden», sagte die UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. «Wir müssen Impfprogramme stärken und dafür sorgen, dass die Impfrate sich nicht weiter verschlechtert, bevor neue Krankheitsausbrüche Kinderleben gefährden. Wir können nicht eine Gesundheitskrise gegen eine andere tauschen», warnte Fore. Und auch WHO-Chef Tedros machte im Sinne von Bill Gates Werbung für diese Schutzmaßnahme  «Impfstoffe sind eines der wirksamsten Instrumente in der Geschichte der öffentlichen Gesundheit», betonte WHO-Direktor Tedros. Aber die Pandemie bringe diese Errungenschaft in Gefahr.

Allerdings wird dabei betont, dass die Krankenkassen nur dann die Kosten einer Impfung tragen, wenn man medizinisch betrachtet zur Risikogruppe gehört, bei der eine Grippe zu einem schweren bis tödlichen Verlauf führen kann.

Zur Risikogruppe zählen alle Personen ab 60 Jahre sowie Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens, Personen mit schweren neurologischen Grundkrankheiten und einem geschwächten Immunsystem, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, Bewohner von Alters- und Pflegeheimen und Personen, die als mögliche Infektionsquelle Risikopersonen gefährden könnten.

Laut dem Robert-Koch-Institut ist die Risikogruppe für Covid-19 fast identisch, abgesehen von der Gruppe der schwangeren Frauen, die nach bisherigen Statistiken aus China, nicht gefährdet sind, soweit sie nicht aus anderen gesundheitlichen Gründen zur Risikogruppe zählen.

Wer also nicht zur Grippe Risikogruppe gehört, muss sich vorher mit seiner Krankenkasse abstimmen, ob die Kosten voll oder anteilig übernommen werden. Die Tatsache, dass eine Grippeimpfung nicht vor einer Corona-Infektion schützt, wird nicht bestritten.

Allerdings ist die Wirksamkeit einer Grippeimpfung ebenfalls äußerst fraglich: Die Effektivität einer solchen in der vergangenen Influenza-Saison 21 Prozent, berichtet das Robert-Koch-Institut. Gegen Influenza-A-Viren des Subtyps H3N2 bot sie gar keinen Schutz.

Den größten Nutzen der Impfung tragen die Ärzte, die per Gesetz als Vertragsärzte Zwangsmitglied der Körperschaft des öffentlichen Rechts sind und an jeder Impfung letzlich Geld verdienen. Ebenso profitieren logischerweise die Impfstoffproduzenten. Sowohl Ärzte als auch die Impfstoffproduzenten tragen keinerlei Risiko. Sie können weder für eine Infektion trotz Impfung, noch für einen folgenreichen Schaden verantwortlich gemacht werden.