Präsident Trump wird ins Krankenhaus eingeliefert, wo er auf Anraten der Ärzte „einige Tage“ bleiben wird. Der Umzug in ein Militärkrankenhaus erfolgt 24 Stunden, nachdem er und die First Lady positiv auf Coronavirus getestet wurden. Manche Stimmen hingegen bezweifeln unter Bezugnahme auf Zweifel im Hinblick auf die Testverfahren, dass der Präsident tatsächlich infiziert ist.
Die Entscheidung, ihn zum Walter Reed National Military Medical Center zu bringen, wurde laut dem Weißen Haus «aus Vorsicht» getroffen. In einer auf Twitter veröffentlichten Video-Erklärung sagte Trump: „Ich möchte allen für ihre enorme Unterstützung danken. Ich gehe ins Walter Reed Krankenhaus. Ich denke, es geht mir sehr gut, aber wir werden dafür sorgen, dass alles gut geht», so der amerikanische Präsident. Der First Lady, Melania Trump, gehe es seinen Worten nach sehr gut.
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) October 2, 2020
„Also vielen Dank. Ich schätze es. Ich werde es niemals vergessen. Danke» , schloss der Präsident.
Auch die First Lady meldete sich mit einer Botschaft auf dem Kurznachrichtendienst zu Wort und bedankte sich für die vielen Genesungswünsche. «Vielen Dank für die Liebe, die Sie uns senden. Ich habe leichte Symptome, aber insgesamt fühle ich mich gut. Ich freue mich auf eine baldige Genesung«, twitterte Melania Trump, die First Lady der Vereinigten Staaten von Amerika.
Thank you for the love you are sending our way. I have mild symptoms but overall feeling good. I am looking forward to a speedy recovery.
— Melania Trump 45 Archived (@FLOTUS45) October 2, 2020
Der britische Sender BBC berichtet daraufhin: Das Weiße Haus sagte, er fühle sich «müde, aber in guter Stimmung». In Maske und Anzug ging der Präsident am Freitagnachmittag über den Rasen des Weißen Hauses zu seinem Hubschrauber Marine One, um ins Krankenhaus zu fahren.
Die Nachricht kommt etwas mehr als einen Monat vor den Präsidentschaftswahlen, wo er gegen den demokratischen Herausforderer Joe Biden antreten wird.
Was sagt das Weiße Haus?
Ein Sprecher des Weißen Hauses sagte in einer Erklärung: „Präsident Trump ist weiterhin in guter Stimmung, hat leichte Symptome und hat den ganzen Tag gearbeitet.
„Aus Vorsicht und auf Empfehlung seines Arztes und seiner medizinischen Experten wird der Präsident in den nächsten Tagen in den Büros des Präsidenten von Walter Reed arbeiten. «Präsident Trump schätzt die Unterstützung sowohl für ihn als auch für die First Lady.»
Zu den Symptomen, die Trump aufweist gehört laut dem Sender CBS News, dem US-Partner der BBC, ein leichtes Fieber.
Das Militärhospital Walter Reed in den Vororten von der Hauptstadt Washington DC ist eines der größten und renommiertesten militärmedizinischen Zentren Amerikas. Hier gehen US-Präsidenten normalerweise zu ihren jährlichen Kontrolluntersuchungen.
Die Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses, Alyssa Farah, sagte, der Präsident habe seine Befugnisse nicht auf Vizepräsident Mike Pence übertragen.
«Der Präsident ist verantwortlich», sagte sie.
In Deutschland wurde die Infektion der Trumps unterschiedlich berichtet und reagiert. Viele Gegner des Präsidenten drückten in sozialen Medien ihre Schadenfreude aus. Andere wünschten um trotz des politischen Gegensatzes eine rasche Genesung. In der Corona-Debatte insgesamt fühlen sich die Befürworter des Hygine-Regimes durch die Infektion des Präsidenten in ihrem Handeln bestätigt.
Der Präsident geriet in die öffentliche Kritik, nachdem er bereits zu Beginn der Pandemie die Risiken herunterspielte und strittige Ratschläge (Einnahme von Chloroquin) preisgab. Teile der deutschen Medienlandschaft bezweifeln indes, dass Trump sich mit Coronavirus infiziert hat. Lediglich das Testergebnis sei positiv, stellte Jürgen Elsässer, Herausgeber des Compact Magazins fest. In einem Beitrag griff er die Schadenfreude in den Medien auf, kritisiert die Berichterstattung überhaupt.
An diesem «Beispiel wird wieder einmal deutlich, was an der ganzen Corona-Berichterstattung falsch ist: Ein positives Testergebnis bedeutet nämlich noch lange nicht, dass man „Corona hat“. Im österreichischen Ischgl wurde fast die gesamte Bevölkerung durchgetestet, über 40 Prozent hatten sich angesteckt – aber 85 Prozent davon haben von dieser schlimmen Krankheit nichts gemerkt, nicht einmal Husten oder Heiserkeit! Ähnlich war es beim Fleischverarbeiter Tönnies in Gütersloh: 2.100 wurden positiv getestet, ganze 43 Personen mussten ins Krankenhaus, nur zwei hatten eine Lungenentzündung, keiner starb!» Er konstatierte schließlich: «Wenn Trump in 14 Tagen, auf dem Höhepunkt des Wahlkampfes, wieder vor zehntausenden Fans spricht, wird er sich als wandelndes Beispiel präsentieren können, dass das, was er immer gesagt hat, stimmt: Corona ist keine Todesseuche, sondern viel eher mit einer ernsthaften Grippe vergleichbar. Der Lockdown ist eine viel größere Bedrohung für Amerika und die Welt als das Virus.»
In Deutschland hat sich generell eine beachtliche Gegenöffentlichkeit im Rahmen der Corona-Debatte gebildet. Neben Kritikern der Einschränkungen im Rahmen des Hygiene-Regimes, beispielsweise Befürworter des schwedischen Sonderweges, stehen auch Wissenschaftler, beispielsweise der Virologe Chrisitan Drosten von der Berliner Charité, in der Kritik. Vor allem der von ihm mitentwickelte PCR-Test soll keine seriösen Testergebnisse liefern. Zudem haben Corona-Skeptiker, wie auch Elsässer, bedenken im Hinblick auf die Gefährlichkeit von Covid-19. Untermauert wird dies durch die geringe Sterberate.