Streeck geht mit Merkels Hygiene-Regime hart ins Gericht: «Das Virus nicht überdramatisieren»

Der Bonner Virologe erklärte bereits im Juni, dass sich Deutschland und die Welt in einer Dauerwelle befinde und das neuartige Coronavirus noch längere Zeit Teil des Alltags bleiben wird.

In Deutschland steigen die Zahlen der Corona-Neuinfektionen wieder deutlich, weswegen immer mehr unterschiedliche Verschärfungen des Hygiene-Regimes an verschiedenen Orten in Deutschland erfolgen. Auch Reisewarnungen werden im Zuge der Herbstferien wieder ausgesprochen. Die Bundesregierung vertraut in ihren Entscheidungen auf das staatliche Robert-Koch-Institut (RKI), das täglich die Zahl der Neuinfektionen verkündet. Zudem spielt der Virologe Professor Dr. Chrisitan Drosten eine prägende Rolle, der immer mehr in die Kritik gerät. Dissertation nicht auffindbar, Widersprüche im Bezug zum PCR-Test, verfehlte Analysen im Hinblick auf die Schweinegrippe-Pandemie Ende des letzten Jahrzehntes sorgten in jüngster Zeit für Kritik.

Streeck war gestern zu Gast in der Sendung Markus Lanz, wo er sich kritisch mit dem Umgang mit der Coronavirus-Pandemie auseinandersetzte. Aktuell sorgen steigende Infektionszahlen in Deutschland für Panik. Diese Panik wird von Virologen und Medizinern wie Drosten, Karl Lauterbach (SPD) , Markus Söder (CSU) und weiteren Akteuren geschürt.

Der Mainstream in Deutschland nimmt den Charité-Mediziner stets in Schutz, Kritik findet sich überwiegend im alternativen Medienspektrum wieder. Vor allem weil er die Corona-Lage im Vergleich zu seinem Bonner Kollegen, Professor Dr. Hendrik Streeck, die Pandemie überzudramatiersieren. «Wir haben es mit einem ernstzunehmendes Virus zu tun, aber wir dürfen dieses Virus nicht mehr überdramatisieren», so Streeck. Der Virologe, der oft Gast in Sendungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens ist, geht davon aus, dass die Infektionszahlen deutlich steigen wird.

Er wolle damit nicht sagen, dass das Coronavirus, das die Krankheit Covid-19 auslöst, keine Gefahr darstelle. aber «es wird nicht unser Untergang sein… Dieses Virus ist tödlich nur für wenige. Genauso wie viele andere Viren auch», ergänzte er vor seinen Zuhörern.

Oftmals verlaufen die Infektionen ohne Symptome. Streeck beklagte auch übertriebene Maßnahmen – wie beispielsweise Maskenzwang im Freien. Dafür gebe es laut dem Wissenschaftler derzeit keinen Grund. Zudem sei das Virus nicht über Gegenstände übertragbar (Schmiereninfektion), weswegen viele Maßnahmen auch übertrieben seien. Steigende Infektionszahlen dürften nicht Hauptgrundlage für das Handeln der Politik sein, weswegen Streeck einen Paradigmenwechsel im Krisenmanagement fordere. Öffentliche Veranstaltungen sollten laut dem Bonner Wissenschaftler, der die Studie im damaligen Corona-Hotspot Heinsberg leitete, weiter möglich sein, soweit hierfür sinnvolle Hygiene-Konzepte vorliegen.

«Wir sind in einer Dauerwelle. Wir müssen uns damit abfinden, dass das Virus wird normaler Teil unseres Lebens werden wird», sagte Streeck bereits im Juni, während die Politik ständig vor einer zweiten Welle warnte.

Der Mediziner ist auch skeptisch im Hinblick auf einen Impfstoff. „Auch wenn wir einen Impfstoff haben, wird das Coronavirus weiter bei uns sein“, sagte er in der ZDF-Sendung Markus Lanz.