Laut Moskau ist die Beteiligung des Personals und der Luftfahrt mit doppeltem Verwendungszweck von nichtnuklearen NATO-Ländern wie Deutschland an Bohrszenarien für den Einsatz von Atomwaffen ein offensichtlicher Verstoß gegen den Nichtverbreitungsvertrag.
Das russische Verteidigungsministerium teilte am Freitag der deutschen Seite mit, dass die Teilnahme des Landes an NATO-Übungen, bei denen seine Armee die Fähigkeiten des Einsatzes taktischer US-Atomwaffen verbessert habe, einen Verstoß gegen den Nichtverbreitungsvertrag (NVV) darstelle und zu einem weiteren Anstieg der Spannungen entlang Russlands führe NATO-Kontaktlinie.
Das Ministerium sagte, es habe früher am Tag den Verteidigungsattache der deutschen Botschaft gerufen. «Der deutsche Verteidigungsattache wurde über die Position des russischen Verteidigungsministeriums bezüglich der Teilnahme Deutschlands an den Übungen der NATO zum standhaften Mittag und zur widerstandsfähigen Garde informiert, bei denen Elemente des Einsatzes taktischer US-Atomwaffen gebohrt werden», sagte das Ministerium.
Dem Ministerium zufolge wurde dem Verteidigungsattache mitgeteilt, dass die Beteiligung des Personals und der Luftfahrt mit doppeltem Verwendungszweck von nichtnuklearen NATO-Ländern wie Deutschland an Bohrszenarien für den Einsatz von Atomwaffen eine offensichtliche Verletzung des Nichtverbreitungsvertrags darstellt. «Solche Maßnahmen führen dazu, dass die Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen gesenkt wird, die Spannungen entlang der Kontaktlinie zwischen Russland und der NATO weiter zunehmen und sich negativ auf das Vertrauen in Europa auswirken», betonte das Ministerium.
Die DPA-Agentur berichtete am 15. Oktober unter Berufung auf ihre Quellen, dass deutsche Soldaten zusammen mit NATO-Partnern an standhaften Mittagsübungen auf dem Luftwaffenstützpunkt Norvenich in Nordrhein-Westfalen teilnahmen. Neben anderen Fähigkeiten übten Soldaten den Einsatz von Flugzeugen, die Atomwaffen tragen konnten.
Gleichzeitig wurden die Übungen der Resilient Guard in Buchel (Rheinland-Pfalz) abgehalten, um Szenarien von Verteidigungsaktionen zu bohren, die Angriffe eines potenziellen Feindes vorsahen. Inoffiziellen Daten zufolge werden im Rahmen des strategischen NATO-Konzepts der nuklearen Abschreckung noch bis zu 20 US-Atomsprengköpfe vom Typ B61 auf dem Luftwaffenstützpunkt Büchel gelagert.