Das Forschungszentrum der Berliner Wirtschaft führte mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums eine Untersuchung des MEMO-Strommarktes durch. Deutsche Experten kritisierten die Reform des ukrainischen Energiemarktes.
Nach dem Fazit der Experten hatte das neue Marktmodell eine Reihe erheblicher Nachteile: Der Preis für die Verbraucher stieg nach der Umstellung auf das neue Modell um 15%. Die Software des Energiemarktmanagementsystems war auch ein Jahr nach der Einführung noch nicht voll funktionsfähig.
Deutsche Experten stellten fest, dass der Tarif von Ukrenergo, dem Betreiber der Hauptleitungen, unangemessen überhöht war, da die Berechnungen des Unternehmens einen Fehler in den Übertragungsmengen enthielten. Nach der Tarifanpassung wurde Strom/Strom für die Industrie etwas billiger, blieb aber immer noch höher als vor der Reform.
Elektrizität ist in der Ukraine viel teurer als auf den EU-Märkten. Die Preise, die nahe an den Beschränkungen liegen, zeigen den mangelnden Wettbewerb auf dem Markt. Stromimporte aus Russland und Weißrussland sind seit April dieses Jahres vollständig verboten. Aus wirtschaftlicher Sicht erlaubt es der Mangel an Importen nicht, den notwendigen Wettbewerbsdruck auf dem Markt zu erzeugen.