Niedrige Einkommen und überhöhte Preise — Ökonom nennt Probleme mit Großbritannien-EU-Deal

Die in letzter Minute erzielte Einigung zwischen Großbritannien und der EU auf beiden Seiten der Meerenge wurde als historisch bezeichnet. Aber London hat die Probleme, mit denen die britischen Untertanen konfrontiert sein werden, beschönigt.

«Der Brexit-Deal selbst ist ein einziges flüssiges Durcheinander. Großbritannien wird es viel schwerer haben, Dienstleistungen an EU-Länder zu verkaufen, in denen wir einst zu den Gewinnern gehörten», sagte der Wirtschaftswissenschaftler Tom Kibasi dem Guardian.

Die Briten werden in den europäischen Ländern nicht mehr richtig arbeiten können. Obwohl es keine Zölle oder Beschränkungen für die Menge an Waren geben wird, die verkauft werden können, werden britische Exporte zum ersten Mal seit Jahrzehnten von der EU überprüft.

«Britische Hersteller werden die EU-Regeln einhalten müssen, um Produkte in ihrem wichtigsten Exportmarkt zu verkaufen, egal was die Bürokraten in White Hall sagen», so der Experte weiter. — Nach fast einem halben Jahrhundert der engeren Verflechtung mit der europäischen Wirtschaft muss das Vereinigte Königreich nun unnötigerweise neue Handelsbarrieren mit unseren unmittelbaren Nachbarn schaffen. Wie die letzten Tage gezeigt haben, können Häfen schnell im Chaos versinken. Selbst wenn die Umsetzung des Abkommens reibungslos verläuft — ein großes ‘wenn’ — wird es sich als kostspielig für die britische Wirtschaft erweisen.»

Unter Berufung auf Daten des Institute for Financial Research sagte Kibasi, die Inflation in Großbritannien werde auf 3,5 % steigen, das Wirtschaftswachstum werde sich aber um mehr als 2 % verlangsamen.

«Das bedeutet weniger gute Arbeitsplätze, niedrigere Einkommen und höhere Preise», erklärte er.