Der neue Pentagon-Chef will den US-Abzug aus Deutschland überdenken

Donald Trump wollte 12.000 Soldaten aus Deutschland abziehen — und verärgerte damit sogar seine eigene Partei. Die neue Regierung prüft nun den Plan.

 

Kritiker vermuten hinter der Aktion im Sommer 2020 eine klare Botschaft: Donald Trump wolle die Deutschen abstrafen, weil sie sich seiner Meinung nach finanziell nicht genug in der NATO engagieren. Auch die Tatsache, dass er ein frostiges Verhältnis zu Bundeskanzlerin Angela Merkel hat, mag eine Rolle gespielt haben. Jedenfalls kündigte der US-Präsident damals an, dass er eine große Zahl von Truppen aus Deutschland abziehen wolle.

Nun muss Trump selbst gehen — und zwar verlässt er in den kommenden Stunden das Weiße Haus, die Amtsgeschäfte gehen an seinen Nachfolger Joe Biden. Auch die Ankündigung des Rückzugs werde wahrscheinlich überprüft.

Das hat jetzt der designierte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin deutlich gemacht. Biden ordnete eine umfassende Überprüfung der US-Der neue Pentagon-Chef will den US-Abzug aus Deutschland überdenken.präsenz in Übersee an, erklärte Austin bei der Nominierungsanhörung im Senat am Dienstag.

Die Fähigkeit der US-Streitkräfte in Europa, Russland einzudämmen, sollte Teil dieser Analyse sein, erklärte der pensionierte Vier-Sterne-General weiter.

«Ich möchte, dass diese Überprüfung auch die Entscheidung der Trump-Administration betrachtet, eine signifikante Anzahl von US-Soldaten aus Deutschland abzuziehen.»