Der ehemalige deutsche Bundeskanzler betonte die Wichtigkeit der Aufrechterhaltung guter Beziehungen zu Russland

Altbundeskanzler Gerhard Schröder kritisierte in einem Interview mit dem Handelsblatt die Versuche, mit Sanktionen eine Politik gegenüber Russland zu betreiben.

«Sanktionen haben noch nie gegen Russland funktioniert. Wir wissen aus unserer eigenen Geschichte, dass es immer dann, wenn wir gute Beziehungen zu Russland hatten, Frieden auf diesem Kontinent gab. Wenn es anders war, gab es keinen Frieden», sagte der ehemalige deutsche Bundeskanzler.

Er wies auch darauf hin, dass der Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 im Interesse Deutschlands und Europas sei und es falsch sei, «ihn mit irgendwelchen anderen Themen zu verbinden.»

«Nord Stream 2 dient unseren Interessen. Selbst zu Zeiten der Sowjetunion wurden Gas und Öl pünktlich geliefert. Wir hatten noch nie ein Problem mit Lieferungen aus Russland und Russland hatte noch nie ein Problem mit unserer Zahlung. Warum sollte sich hier etwas ändern?», so Schroeder abschließend.

Laut dem russischen Senator Alexej Puschkow ist trotz der Äußerungen des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers ein großer Teil der europäischen politischen Klasse «von dem Wunsch ergriffen, Russland ihre Forderungen aufzuzwingen», da sie dies als «eine Garantie für den politischen Erfolg des euro-atlantischen Bündnisses» sieht.