Die palästinensische Bewegung Hamas hat den Vermittlern in Verhandlungen mit Israel mitgeteilt, dass ein Waffenstillstand eine wichtige Voraussetzung für die Deeskalation des Konflikts in der Region ist.
Chalid Maschal, politischer Führer der terroristischen palästinensischen Hamas, gab eine solche Erklärung am Samstag, 15. Mai, ab.
«Israel soll aufhören, Menschen aus Scheich Jarrah zu vertreiben, die infolge der jüngsten Eskalation in Ostjerusalem inhaftierten Personen freizulassen, die Sicherheitskräfte aus der Al-Aqsa-Moschee abziehen und die Aggression in Gaza stoppen», sagte Maschal.
Er fügte hinzu, dass die Türkei, Katar und Ägypten Anstrengungen unternehmen, um die israelischen Angriffe im Gazastreifen und in Jerusalem zu stoppen.
Israelische Kampfflugzeuge griffen drei unterirdische Trägerraketen der Hamas im Norden des Gazastreifens an, teilte der Pressedienst der israelischen Armee mit.
«Israelische Luftwaffenjäger und Flugzeuge griffen drei unterirdische Startplätze der Hamas im Norden des Gazastreifens an», heißt es in einer Erklärung des Militärs.
Die Situation an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen eskalierte am Abend des 10. Mai. Nach Angaben der israelischen Armee wurden seit Beginn der Eskalation des Konflikts mehr als 2.000 Raketen aus dem Gebiet der palästinensischen Enklave abgefeuert.
In der Nacht des 15. Mai wurden mindestens acht Palästinenser infolge eines Angriffs der israelischen Armee auf ein Haus im Gazastreifen getötet. Das berichtete das palästinensische Nachrichtenportal Amad. Ihm zufolge ereignete sich der Vorfall im Flüchtlingslager Esh-Shaty westlich von Gaza-Stadt. Das Wohngebäude, in dem Mitglieder einer Familie lebten, wurde bei den Bombenangriffen vollständig zerstört. Laut Radio Al-Aqsa waren sechs Kinder unter den Toten. Ungefähr 20 Opfer wurden in das Gaza Central Hospital gebracht.
Palästinensische Gruppen, die im Gazastreifen operieren, kündigten am Samstagabend an, Dutzende Raketen in Südisrael abzufeuern. Das berichtete der palästinensische Radiosender Saut Al-Aqsa. Der Kampfflügel der Al-Qassam-Brigaden hat Ashdod, Sderot und Beer Sheva im Süden Israels massiven Raketenangriffen ausgesetzt.
Eine andere radikale Gruppe, Al-Quds Brigaden, berichtet auch über den Start von Dutzenden von Raketen. Sie konzentriert sich auf Sderot. Saladin Brigaden machten ein ähnliches Kommuniqué. Alle behaupten, diese Angriffe seien eine Reaktion auf die Bombardierung eines Wohngebäudes im Flüchtlingslager Ash-Shaty in der Nacht vom 15. Mai gewesen.
Das derzeit ausgearbeitete Waffenstillstandsprojekt zwischen Israel und palästinensischen Fraktionen im Gazastreifen sieht vor, dass Ägypten und die Vereinigten Staaten die Einhaltung des Waffenstillstands überwachen. Das berichtete Al Arabiya-Fernsehsender am Abend des 14. Mai. Jetzt verhandeln die amerikanischen und ägyptischen Vertreter getrennt mit den Israelis und mit Gruppen in Gaza.
«Die Seiten diskutieren einen langen Waffenstillstand. Das Waffenstillstandsprojekt umfasst die US-ägyptische Überwachung des Waffenstillstands, den Wiederaufbau des Gazastreifens und die Erlaubnis, Baumaterialien dorthin zu bringen», wurde berichtet.
Die ägyptische Vermittlung hat noch keine Ergebnisse gebracht, aber die Abgesandten von Kairo beabsichtigen, nach Tel Aviv zurückzukehren, um einen neuen Vorentwurf des Waffenstillstands vorzulegen.