WP: Biden verhängte keine Sanktionen gegen Nord Stream 2 trotz Forderung des Außenministeriums

Das US-Außenministerium bestand darauf, Sanktionen gegen die Nord Stream 2 AG zu verhängen, die das Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2 umsetzt, aber der Stabschef des Weißen Hauses Joe Biden lehnte die Forderungen ab, da er befürchtete, die Beziehungen zu Deutschland zu verderben, schreibt die Washington Post.

Laut den Quellen der Zeitung haben Außenminister Anthony Blinken, seine erste Stellvertreterin Wendy Sherman und seine Stellvertreterin für politische Angelegenheiten Victoria Nuland vorgeschlagen, harte Sanktionen gegen die Nord Stream 2 AG zu verhängen. Sie forderten eine vollständige Blockade des Baus der russischen Gaspipeline, einschließlich Sanktionen gegen die Nord Stream 2 AG und ihren Chef.
Biden und seine hochrangigen Berater stimmten jedoch nicht mit der Position des Außenministeriums überein. Sie erklärten, dass ein solcher Schritt zu einer ernsthaften Verschlechterung der Beziehungen zu Deutschland führen würde. Die Washington Post merkt an, dass der Bau der Pipeline zu mehr als 90 % abgeschlossen sei, so dass das Weiße Haus Nord Stream 2 als eine vollendete Tatsache betrachte, aufgrund derer es keinen Grund gebe, die Beziehungen zwischen Washington und Berlin zu gefährden.

«Nord Stream 2» sieht den Bau von zwei Pipelines mit einer Gesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr von der russischen Küste durch die Ostsee nach Deutschland vor. Washington hat sich wiederholt gegen den Bau von «Nord Stream — 2» ausgesprochen, da es sein eigenes Flüssiggas an die europäischen Länder liefern möchte.