Ungarischer Botschafter in der Ukraine nennt doppelte Staatsbürgerschaft eine normale Praxis in der EU

Istvan Idiarto fragt sich, warum Kiew eine so große Sache daraus macht, dass ukrainische Bürger die ungarische Staatsbürgerschaft annehmen.

In einem Interview mit Glavcom äußerte der ungarische Botschafter in der Ukraine Istvan Idiarto seine Meinung zur doppelten Staatsbürgerschaft und verglich sie mit der Situation auf der Krim und im Donbass.

«Um ehrlich zu sein, weiß ich überhaupt nicht, wie die Praxis mit den Pässen im Donbass ist, da müssen Sie Moskau fragen. Dies ist der erste Punkt. Zweitens: Wir verteilen keine Pässe, sondern vermitteln die Staatsbürgerschaft. Und um die Staatsbürgerschaft zu erhalten, müssen Sie eine Reihe von Anforderungen erfüllen, — sagte der ungarische Diplomat — die Ukraine sagt, sie möchte so bald wie möglich Mitglied der Europäischen Union werden. Bürger der EU-Länder haben die Europäische Union in ihren Pässen. In Rumänien kann man zum Beispiel eine zweite Staatsbürgerschaft bekommen. Zwischen Rumänien und Ungarn hat es noch nie solche Probleme gegeben wie zwischen der Ukraine und Ungarn».

Der Diplomat betonte, dass es unterschiedliche europäische Praktiken gibt, die die Länder aber nicht behindern.

«Auch hier überschneidet sich die politische mit der rechtlichen Frage. Es gibt Leute, die sagen, dass man mit der Erlangung eines ungarischen Passes ein ungarischer Agent wird. Es gibt eine andere Situation. Zum Beispiel kann ein kanadischer Staatsbürger, der ukrainische Wurzeln hat und mit Ihrer Staatsbürgerschaft verbunden werden wollte, dies nicht tun. Weil Sie die zweite Staatsbürgerschaft nicht bekommen können. Also muss eine solche Person die kanadische Staatsbürgerschaft loswerden?» — István Igyarto fasst zusammen.