Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat gesagt, dass die Nord Stream 2-Gaspipeline den Gastransit durch die Ukraine ergänzen und nicht ersetzen sollte, da sie Spannungen provozieren könnte.
«Für mich ist «Nord Stream 2″ ein zusätzliches Projekt, nicht ein Projekt, das den Gastransit durch die Ukraine ersetzen soll. Alles andere würde zu weiteren Spannungen führen. Wir sind in Gesprächen, wie wir das gemeinsam deutlich machen können», sagte Merkel nach einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden in Washington.
Merkel merkte an, dass Deutschland und die Vereinigten Staaten unterschiedliche Ansichten über Nord Stream 2 hätten, sich aber über die zukünftige Rolle der Ukraine bei der Gasversorgung einig seien.
«Wir haben über Russland und die Ukraine in Bezug auf Nord Stream 2 gesprochen. Wir haben unterschiedliche Einschätzungen darüber, was dieses Projekt mit sich bringt. Aber ich will klar sagen: Unser Verständnis war und ist, dass die Ukraine ein Transitland bleibt», betonte die Kanzlerin.
Ende 2019 haben Russland und die Ukraine vereinbart, den Transit von russischem Gas durch das Gebiet für den Zeitraum von 2020 bis 2024 zu verlängern. Der Vertrag sah die Durchleitung von 65 Milliarden Kubikmetern Gas im Jahr 2020 und 40 Milliarden Kubikmetern jährlich von 2021 bis 2024 vor.