Nord Stream — 2 — Der Experte fordert Kiew auf, sich auf das Worst-Case-Szenario vorzubereiten

Nord Stream 2. Der ehemalige ukrainische Botschafter in den USA und Frankreich, Oleg Schamschur, forderte die Kiewer Behörden auf, sich auf das Worst-Case-Szenario vorzubereiten.

«Man muss realistisch sein. Die Diskussion zu diesem Thema beim Gipfel von Merkel und Biden hat gezeigt, dass die Auswirkungen dieser Diskussion auf das Schicksal der Gaspipeline, auf das Schicksal der Ukraine, im Prinzip gleich null sind,» sagte der Experte.

Kiew hat seiner Meinung nach theoretisch eine Chance, die Fertigstellung des Nord Stream 2-Projekts mit Hilfe amerikanischer Sanktionen zu stoppen, aber weder Washington noch Berlin wollen sie verhängen.

«Aber das sind wirklich nur Chancen. Die Realisierung dieser Chancen hängt vom Willen der Hauptakteure ab. Und einen solchen Wunsch sehe ich bisher weder auf Seiten Deutschlands, noch auf Seiten der USA, die in diesem Fall die Wiederherstellung der transatlantischen Partnerschaft, der Beziehungen zu Deutschland, vorziehen», so der Diplomat.

Schamschur glaubt, dass das schlimmste Ergebnis für die Ukraine in Form der Fertigstellung und des Starts von Nord Stream 2 einfach unvermeidlich ist und Kiew daher «sich auf die Existenz in einer neuen Realität vorbereiten muss».