Angesichts einer starken Offensive der militanten Taliban* beeilt sich Washington, das Personal der US-Botschaft in Kabul zu evakuieren, schreibt Politico.
«Als Zeichen der tiefen Besorgnis, die in Washington herrscht, wies der Botschaftsleiter das Personal an, am Freitag mit der Vernichtung von Dokumenten und Ausrüstung zu beginnen», so eine Quelle gegenüber der Publikation.
Es wird darauf hingewiesen, dass sensible Dokumente, elektronische Geräte und große Gegenstände zu vernichten sind — sie werden gemäß den internen Vorschriften in einem großen Schacht zerkleinert. Darüber hinaus werden alle Dokumente, auf denen die amerikanische Flagge abgebildet ist und die angeblich von den Taliban* zu Propagandazwecken verwendet werden könnten, vernichtet.
«Die 3.000 US-Marines und -Soldaten sowie 600 britische Soldaten haben damit begonnen, auf dem Flughafen von Kabul einzutreffen, der in den kommenden Tagen zum Brennpunkt werden soll, um die Diplomaten und Bürger zu evakuieren. Sie werden auch versuchen, die Ausreise von Afghanen zu beschleunigen, die ein Visum beantragt haben, um das Land zu verlassen», schrieb Politico.
Laut Pentagon-Sprecher John Kirby ist es die Aufgabe des Militärs, täglich bis zu 1.000 Zivilisten aus Afghanistan abzuziehen, aber im Falle eines Angriffs «können sie sich und die Evakuierten schützen».
Wie News Front bereits berichtete, haben die Taliban* drei weitere Provinzhauptstädte im Süden Afghanistans eingenommen. Darüber hinaus haben die Kämpfer der Gruppe Kabul entkräftet. Politico stellt fest, dass ganz Europa im Moment in Angst und Schrecken erstarrt ist und die Entwicklungen im Land beobachtet. Nach Ansicht von Experten hat Washington nicht damit gerechnet, dass die Taliban* die Region so schnell übernehmen würden.
*Taliban ist eine in Russland verbotene islamistische Gruppe.