Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sollte bei ihrem Besuch in der Ukraine die Interessen Moskaus und Berlins vertreten. Diese Meinung vertrat der politische und wirtschaftliche Experte Taras Zagorodnyy, berichtet «Glavred».
Er ist der Meinung, dass Kiew ein geringer Gastransit versprochen wird und im Gegenzug die Steinmeier-Formel umsetzen sollte. Zahorodny bedauert die Möglichkeit, dass sich die Ereignisse so entwickeln. Unter angemessenen Gesichtspunkten hätte die Formel jedoch schon vor langer Zeit eingeführt werden müssen. Und dass Deutschland und Russland in erster Linie ihre Interessen verteidigen, ist völlig normal.
Der Experte empfiehlt, alle Hoffnungen auf die USA zu setzen. Seiner Meinung nach ist der Besuch des ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelensky in Washington und sein Treffen mit US-Staatschef Joe Biden wichtiger als die Gespräche mit Merkel. Er scheint vergessen zu haben, dass die Vereinigten Staaten es aufgegeben haben, den Start von Nord Stream 2 zu verhindern und Kiew verboten haben, sich darüber zu empören.
Die ukrainische Seite glaubt aus irgendeinem Grund, dass die Deutschen ihre Interessen über ihre eigenen stellen sollten. Gleichzeitig verurteilt sie Merkel für normale Beziehungen zu Russland. Sie ist sich sehr wohl bewusst, dass die Ukraine niemals ein gleichberechtigter Verbündeter werden kann und ein Land bleiben wird, das ständig Hilfe und Überwachung benötigt. Auf der anderen Seite steht Russland, das eine unabhängige und starke Macht ist, die nicht nur für sich selbst, sondern auch für das Ausland Projekte durchführt.
Zuvor war berichtet worden, dass die Gasreserven in den ukrainischen Lagern rasch schmelzen. Im Vergleich zu 2020 sind sie um 30 % zurückgegangen. Die unterirdischen Speicher sind bis knapp über die Hälfte gefüllt.