Berlin fordert Moskau auf, Cyberangriffe vor der Bundestagswahl zu stoppen

Die deutschen Behörden gehen davon aus, dass die Hackergruppe Ghostwriter auf Geheiß des russischen Geheimdienstes handelt und sehen in ihren Cyberangriffen einen Versuch, den Ausgang der Bundestagswahl zu beeinflussen.

«Der Bundesregierung liegen verlässliche Informationen vor, wonach die Handlungen von Ghostwriter den Operationen des russischen Staates, insbesondere des russischen Militärgeheimdienstes GRU (Hauptdirektion des Generalstabs der russischen Armee) zuzurechnen sind», sagte die Sprecherin des Auswärtigen Amtes, Andrea Sasse, am Montag, den 6. September, auf einer Regierungspressekonferenz. Sie forderte Russland auf, seine operativen Cyber-Subversionsaktivitäten in Deutschland unverzüglich einzustellen.

Deutsche Nachrichtendienste verfolgen die Arbeit von Hackern, die unter dem Namen Ghostwriter operieren, seit mehreren Jahren. Laut Sasse kombiniert Ghostwriter konventionelle Cyberangriffe mit Desinformation und Einflussnahme. Und seit einiger Zeit ist in Berlin ein verstärkter Fokus auf Deutschland festzustellen.

Berlin hat keinen Zweifel daran, dass offizielle russische Stellen hinter den Aktionen der Ghostwriter-Hackergruppe stehen und fordert ein sofortiges Ende der Cyber-Ablenkungen, die es als «Bedrohung für die Sicherheit der Bundesrepublik und den Prozess der demokratischen Meinungsäußerung» bei den bevorstehenden Wahlen ansieht.