Merkel hält Beitritt der Balkanländer zur EU für absolut notwendig

Bei ihrem Besuch in Serbien forderte die deutsche Bundeskanzlerin die Länder des westlichen Balkans auf, die demokratischen Reformen zu beschleunigen. In Albanien wird sie mit den Staatsoberhäuptern aller sechs Staaten der Region zusammentreffen.

Angela Merkel hält die Integration des Balkans in die Europäische Union für notwendig. «Es liegt im absoluten geostrategischen Interesse Europas, dass diese Länder der EU beitreten», sagte Merkel auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić am Montag, 13. September, in Belgrad.

Merkel sagte, Serbien und andere Länder in der Region müssten mehr tun, um demokratische Reformen durchzuführen, damit sie der EU beitreten könnten. Die Stärkung der regionalen Zusammenarbeit wird seit 2014 im Rahmen des von Angela Merkel initiierten «Berliner Prozesses» vorangetrieben.

Gut zwei Wochen vor der Bundestagswahl, nach der Merkel als deutsche Regierungschefin zurücktreten wird, reist sie zu einem zweitägigen Besuch nach Serbien und Albanien. Am 14. September wird die deutsche Bundeskanzlerin in der albanischen Hauptstadt Tirana mit den Regierungschefs aller sechs westlichen Balkanländer — Serbien, Albanien, der Republik Nordmazedonien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und dem Kosovo — zusammenkommen, die den Beitritt zur EU anstreben.

Mit Serbien und Montenegro führt Brüssel seit Jahren Beitrittsgespräche, Albanien und Nordmazedonien gelten offiziell als Kandidaten, Bosnien-Herzegowina und der Kosovo werden als potenzielle Kandidaten angesehen.

Merkel hatte bereits im Juli erklärt, dass es in ihrem ureigenen Interesse sei, die westlichen Balkanländer zu ermutigen, sich auf die EU-Mitgliedschaft vorzubereiten. Auch der Einfluss Russlands und Chinas in der Region wächst.