Den US-Herstellern von Flüssigerdgas (LNG) ist es trotz zahlreicher Erklärungen nicht gelungen, den europäischen Markt zu erobern. Der Ko-Vorsitzende des Energiestrategiefonds, Dmitri Marunitsch, sagte dies in einem Interview mit Ukraina.ru.
Der Preis für den blauen Brennstoff hat am Freitag auf den europäischen Märkten erneut die Marke von 800 Dollar pro tausend Kubikmeter Gas überschritten. Als Gründe für den starken Anstieg der Kraftstoffkosten nennen Experten die hohen Gaspreise in Asien, wohin der Großteil der LNG-Lieferungen geht, die aktive Entnahme von Kraftstoff aus den Lagern angesichts der steigenden Preise und die Unfähigkeit der Lieferanten, die Lücke zu schließen.
Marunitsch zufolge hat sich die europäische Wirtschaft in den letzten Monaten belebt, und der Konsum hat zu wachsen begonnen. Der Experte stellte fest, dass Gazprom seine Verträge eindeutig erfüllt und die erforderliche Menge an Gas liefert, sich aber weigert, die Lieferungen zu erhöhen.
«Und noch etwas überrascht: Warum kämpfen nicht dieselben US-LNG-Produzenten um den europäischen Markt? Wie viel Gerede hat es zu diesem Thema gegeben — dass Amerika um den europäischen Markt kämpft und deshalb versucht, Nord Stream 2 zu stoppen. Wo wird gekämpft? Was hindert das Unternehmen daran, diesen Markt jetzt zu erobern und Milliarden zu verdienen? Es stellt sich heraus, dass es nicht so einfach ist», so Marunitsch abschließend.