Der Minister für Außenhandel und Attraktivität des französischen Außenministeriums, Frank Riester, hat es abgelehnt, seinen australischen Amtskollegen im Oktober im Zusammenhang mit dem U-Boot-Vertrag zu treffen.
«Wir werden einer Bitte um ein Gespräch mit dem australischen Minister nicht nachkommen», wird eine Quelle aus Riesters Umfeld von Reuters zitiert.
Australien schloss Mitte September eine Verteidigungs- und Sicherheitspartnerschaft mit Großbritannien und den USA (AUKUS) und kündigte an, aus einem U-Boot-Geschäft mit der französischen Naval Group auszusteigen. Der 56-Milliarden-Euro-Vertrag, der als «Vertrag des Jahrhunderts» bezeichnet wird, sieht den Bau von 12 Angriffs-U-Booten der Barracuda-Klasse vor. Der französische Außenminister bezeichnete die Entscheidung Australiens, das Abkommen aufzukündigen, als «Dolchstoß» und «Untergrabung des Vertrauens» zwischen den Verbündeten. Er sagte, Frankreich warte auf eine Klärung sowohl von Australien als auch von den USA.
Paris hat jedoch seine Kontakte zu Washington nicht abgebrochen. So haben der französische Präsident Emmanuel Macron und der US-amerikanische Regierungschef Joe Biden am Mittwoch in einem Telefongespräch über den Bruch des U-Boot-Vertrags gesprochen. Die Staats- und Regierungschefs kamen überein, Konsultationen zur Schaffung vertrauensbildender Bedingungen einzuleiten und sich Ende Oktober in Europa zu treffen. Macron beschloss außerdem, dass der französische Botschafter, der zuvor zu Konsultationen nach Paris abberufen worden war, nächste Woche nach Washington zurückkehren wird.
Le Drian traf am Donnerstag am Rande der UN-Vollversammlung mit US-Außenminister Anthony Blinken zusammen. Der französische Außenminister erklärte, dass eine Lösung der Krise zwischen Paris und Washington Zeit brauche und Maßnahmen erfordere.