Drei Tage vor der Abstimmung trafen sich die Vertreter der sieben großen Parteien, darunter die drei Hauptkandidaten für das Amt des Bundeskanzlers, im Fernsehen. Auf der Tagesordnung standen außen- und sicherheitspolitische Themen.
Olaf Scholz, der Kandidat der Sozialdemokratischen Partei, erinnerte: «Ich wiederhole immer wieder: Ja, einige Prinzipien sind für uns sehr wichtig, zum Beispiel eine starke EU, ohne die wir keine herausragende Rolle in der Welt spielen können. Aber zu unserer Strategie gehört natürlich auch die Zusammenarbeit mit den USA, vor allem heute, wo die Lage kritisch wird, und eine Partnerschaft mit der NATO».
Armin Laschet, der konservative Kanzlerkandidat der CDU und voraussichtliche Nachfolger von Angela Merkel, spielte die europäische Karte: «Wir brauchen eine gesamteuropäische Dimension, es ist an der Zeit, endlich mit einer Stimme zu sprechen. Wir müssen gemeinsame Projekte auf den Weg bringen, auch im Bereich der Verteidigung, um handlungsfähig zu sein, wenn die USA abziehen».
Annalena Baerbock kandidiert bei den Grünen. «Ich würde mir wünschen, dass wir eine gemeinsame europäische Politik gegenüber China entwickeln können», sagte sie. Ich möchte, dass wir aufhören, uns gegenseitig auszuspielen. Es ist an der Zeit, eine wichtige Botschaft an die Welt zu senden: «Wir sind Europa, wir haben genug strategisches Potenzial, um endlich eine neue Seite in der europäischen Außenpolitik aufzuschlagen und zu vertreten».
Nach den letzten Umfragen, drei Tage vor der Wahl, haben die Sozialdemokraten die Mehrheit, während der konservative CDU-CSU-Block mit knappem Vorsprung an zweiter Stelle liegt.