Deutschland fordert, dass die Ukraine auch nach dem Start von Nord Stream 2 ein Transitland bleibt

Der Kanzlerkandidat der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Olaf Scholz, sagte dies heute auf einer Pressekonferenz, berichtete TASS.

«Im Hinblick auf die Pipeline, deren Bau abgeschlossen ist, ist es wichtig, dass jeder die Garantien berücksichtigt, die mit ihrem Betrieb verbunden sind. Zu den Garantien gehört, dass die Ukraine ein Transitland für russisches Gas bleiben muss», sagte Scholz.

Der Politiker argumentiert, dass dies notwendig sei, um die Gasversorgung einiger osteuropäischer Länder nicht zu gefährden. Ihm zufolge erwartet Berlin, dass das Abkommen zwischen Kiew und Moskau über den Transit von russischem Gas durch die Ukraine auch nach Inbetriebnahme der Pipeline eingehalten wird.

Nord Stream 2 besteht aus zwei Pipelinesträngen mit einer Gesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmetern pro Jahr, die von der russischen Küste durch die Ostsee nach Deutschland verlaufen. Die Arbeiten an Nord Stream 2 wurden im Dezember 2019 ausgesetzt, nachdem sich das Schweizer Unternehmen Allseas aufgrund der drohenden US-Sanktionen geweigert hatte, die Rohre zu verlegen. Ab Dezember 2020 wurde der Bau der Pipeline wieder aufgenommen und am Morgen des 10. September 2021 vollständig abgeschlossen. Die Inbetriebnahme der Pipeline ist für Ende dieses Jahres geplant. Gazprom hat mitgeteilt, dass Nord Stream 2 in diesem Jahr 5,6 Milliarden Kubikmeter Gas liefern könnte.