Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone lag im September bei 3,4 Prozent, so Eurostat. Die Energiepreise stiegen um 17,4 % und die Nahrungsmittelpreise um 2,1 %. Die EZB bezeichnet den Anstieg als vorübergehend und führt ihn auf die Pandemie zurück.
von DW
Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone betrug im September 3,4 Prozent. Diese Daten des europäischen Statistikamtes Eurostat werden am Freitag, den 1. Oktober, veröffentlicht. Ökonomen hatten mit 3,3 Prozent gerechnet. Im August lag die Zahl bei 3 Prozent. Die Inflation in der Eurozone hat damit den höchsten Stand seit 13 Jahren erreicht, so die dpa. Im September 2008 stiegen die Verbraucherpreise auf Jahresbasis um 3,6 Prozent.
In einigen Ländern, die den Euro als offizielle Währung verwenden, war die jährliche Inflation jedoch höher. In Estland beispielsweise lag die Zahl im September bei 6,4%, in Litauen bei 6,3%, in der Slowakei bei 5,1% und in Deutschland bei 4,1%. Den niedrigsten Wert mit 0,7 Prozent erwarten die Experten in Malta.
EZB hält den Anstieg der Inflation für vorübergehend und pandemiebedingt
Die Energiepreise stiegen in der Eurozone im Jahresverlauf am stärksten, nämlich um 17,4 %. Die Preise für Industrieerzeugnisse stiegen in diesem Zeitraum um 2,1 Prozent, ebenso wie die Preise für Nahrungsmittel. Im Dienstleistungssektor lag die jährliche Inflationsrate im September bei 1,7 Prozent, gegenüber 1,1 Prozent im August.
Die Kerninflation ohne Energie und Lebensmittel lag im Jahresverlauf bei 1,9 %. Viele Wirtschaftswissenschaftler halten ihn für einen zuverlässigeren Indikator, da er weniger schwankt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine Inflationsrate von 2 % an. Das Institut hält den Anstieg der Inflation für vorübergehend und führt ihn auf die Auswirkungen der Coronavirus-Krise zurück.