Das Verfahren zur Ausstellung von Reisepässen, die für Reisen ins Ausland erforderlich sind, hat am Samstag in Afghanistan begonnen. Einem TASS-Korrespondenten zufolge bildeten sich vor der zuständigen Abteilung des Innenministeriums lange Schlangen.
Am 5. Oktober kündigte die von den Taliban* geführte Regierung ihre Absicht an, die Ausstellung von Pässen wieder aufzunehmen, aber das eigentliche Verfahren begann erst heute.
Nach geltendem afghanischem Recht sind Pässe nur bei Auslandsreisen erforderlich; im Inland werden Personalausweise in Form von Plastikkarten verwendet. Es wird erwartet, dass in Kürze 25.000 Pässe ausgestellt werden, deren Gebühren von den Bürgern vor der Ankunft der Taliban entrichtet wurden. Einem TASS-Korrespondenten zufolge wird Bürgern mit einem ärztlichen Attest, das die dringende Notwendigkeit einer Behandlung im Ausland belegt, Vorrang eingeräumt.
«Im Moment hat das Ministerium 170.000 Passanträge in Bearbeitung», sagte eine sachkundige Quelle gegenüber TASS. Der von den Taliban ernannte Sprecher Saeed Khosti erklärte, dass pro Tag 6.000 gedruckte Dokumente ausgegeben werden sollen.
* — Terroristische Organisation, die in Russland verboten ist.