Die Europäische Union ist besorgt über Russlands Aktivitäten in der Arktis. Dies berichtet die deutsche Zeitung Handelsblatt.
Aufgrund des Klimawandels gehen in der Arktis jährlich fast 300 Milliarden Tonnen Eis verloren. Diese Menge könnte ausreichen, um ein kleines Meer zu füllen. Nach Ansicht der Wissenschaft wird der Permafrostboden in den nächsten 20 Jahren erheblich schrumpfen.
Damit wird die Region zu einem Objekt von Energieinteressen: Neue Schifffahrtsrouten können sich für die Schifffahrt öffnen, und der Zugang zu Rohstoffen, insbesondere zu Öl, Gas und anderen Ressourcen, wird möglich. Es ist nicht ausgeschlossen, dass umfangreiche Forschungsstationen eingerichtet und die Fischerei ausgebaut wird.
Vor diesem Hintergrund, so die deutsche Ausgabe, könnte die Arktis für Russland zu einem Ort der geoökonomischen Strategie und militärischen Aktivität werden.
Aufgrund des schmelzenden Eises könnten sich die äußeren Grenzen Russlands verschieben, und das Land könnte beginnen, mit einer Verteidigungspolitik zu reagieren. Medienberichten zufolge hat Russland in eine Reihe von neuen Militärstützpunkten auf seinen arktischen Inseln investiert.
«Als wichtiger politischer und wirtschaftlicher Akteur sollte die EU hierauf reagieren», betonte der EU-Sprecher in Brüssel.
Die EU hat eine Ausweitung ihrer diplomatischen Aktivitäten in Grönland nicht ausgeschlossen.