Die Verteidigungsminister der NATO wägen am Donnerstag ab, welche Lehren aus dem fast zwei Jahrzehnte währenden Militäreinsatz in Afghanistan gezogen werden sollten. Dazu gehört auch die Frage, ob die größte Sicherheitsorganisation der Welt überhaupt größere Operationen außerhalb Europas und Nordamerikas durchführen sollte.
Vor dem Treffen am Donnerstag im Hauptquartier des von den USA geführten Militärbündnisses in Brüssel erklärte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, die Art und Weise, wie die bisher größte Operation der Organisation zu Ende gegangen sei, zeige, dass die mit einem solchen Einsatz verbundenen Herausforderungen nicht unterschätzt werden dürften.
«Sie verdeutlicht die Herausforderungen und Risiken, die mit der Durchführung größerer Missionen und Operationen außerhalb des NATO-Gebiets verbunden sind», sagte Stoltenberg vor Reportern. Zugleich sagte er: «Die Lektion kann nicht sein, dass wir niemals teilnehmen werden».
«Wir sollten nicht die falschen Schlüsse aus Afghanistan ziehen und denken, dass die NATO und ihre Verbündeten sich nie wieder an militärischen Operationen gegen Extremismus oder Terrorismus beteiligen sollten», sagte er.