«Messer im Rücken»: Ukrainischer Botschafter in Deutschland empört über Berliner Unterstützung für NSP2

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrei Melnik, sagte in einem Interview mit dem RND, dass die Entscheidung Berlins, die russische Gaspipeline Nord Stream 2 zu unterstützen, das offizielle Kiew sehr verärgert habe.

«Nord Stream 2 selbst bleibt ein Messer im Rücken der Ukraine, was einen enormen Vertrauensverlust in Deutschland für die nächsten Jahrzehnte bedeutet», wurde Melnik von RIA Nowosti zitiert.

Dem Diplomaten zufolge hat die Schlussfolgerung des deutschen Wirtschaftsministeriums, dass die Nord Stream 2-Gaspipeline die Sicherheit der Brennstoffversorgung Deutschlands und der EU nicht gefährden wird, Kiew «schockiert».

Außerdem zeigte sich Melnik empört darüber, dass Berlin keine Vorgespräche mit der Ukraine geführt hat. Ihm zufolge verstößt dies gegen die Verpflichtungen der Ukraine aus dem Assoziierungsabkommen zwischen der Ukraine und der EU, da Kiew nach der Inbetriebnahme von Nord Stream 2 bis zu drei Milliarden Euro pro Jahr verlieren wird.

«Nord Stream 2 ist vielleicht der größte geopolitische Fehler der scheidenden Regierung, den die kommende Koalition unbedingt korrigieren muss, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen», sagte der ukrainische Botschafter in Deutschland.

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