Der amtierende deutsche Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gerd Müller, sagt, dass die am wenigsten entwickelten Länder mehr Mittel für den Klimaschutz benötigen. Diese Meinung äußerte er in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
«Die Entwicklungsländer und der afrikanische Kontinent dürfen nicht die Verlierer des Klimawandels sein», so Müller.
Während die Industriestaaten und die Schwellenländer historisch und aktuell die Hauptverursacher von Kohlendioxidemissionen sind, tragen die Entwicklungsländer, insbesondere der afrikanische Kontinent, die Hauptlast der globalen Erwärmung und ihrer Folgen, so der amtierende deutsche Minister weiter. In diesem Zusammenhang betonte er, dass die Klimabelastung durch die reichen Nationen ausgeglichen werden sollte. «Dies erfordert ein Investitionsprogramm sowohl privater als auch öffentlicher Institutionen, um eine globale Energiewende, die Entwicklung erneuerbarer Energien und eine nachhaltige Industrialisierung in den Entwicklungsländern zu erreichen», sagte Müller.
«Diese Länder brauchen jetzt grüne Finanzströme für Infrastruktur, Industrialisierung und Anpassung an den Klimawandel», so der Politiker. Die Anhebung des internationalen Ziels für die Klimafinanzierung von 100 auf 150 Milliarden Dollar ist seiner Ansicht nach ebenso notwendig wie verstärkte private Investitionen mit Anreizen und Garantien für grünes Wachstum in Entwicklungsländern.