Deutschland lehnt Laufzeitverlängerung der verbleibenden Kernkraftwerke im Land ab

Wolfram König, Präsident des Bundesamtes für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BASE), sprach sich gegen eine Laufzeitverlängerung für die verbleibenden Kernkraftwerke in Deutschland aus. Er äußerte sich am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur DPA.

«Die Diskussion über eine mögliche Laufzeitverlängerung der letzten Kernkraftwerke in Deutschland trägt in keiner Weise zum notwendigen Umbau der Energieversorgung bei», sagte König. Er fügte jedoch hinzu, dass sich die Diskussion über längere Laufzeiten für Kernreaktoren derzeit auf einem Niveau bewege, das «völlig losgelöst» von «technischen, genehmigungsrechtlichen und politischen Realitäten» sei.

Der BASE-Chef betonte jedoch, dass eine nukleare Renaissance in Deutschland auf mehreren Ebenen Probleme mit sich bringen würde. So sei beispielsweise 60 Jahre nach der Einführung der Kernenergie die Frage der Endlagerung hochgefährlicher Abfälle «weltweit immer noch ungeklärt». Wenn die Bundesrepublik Deutschland ihre Absicht aufgibt, bis Ende 2022 aus der Kernenergie auszusteigen, «steht die Suche nach einem sicheren Lager für Atommüll erneut auf dem Spiel».

«Die Kernkraft ist nicht nachhaltig. Dabei entstehen sehr gefährliche Abfälle, für die die kommenden Generationen verantwortlich sein werden», so König weiter. Erneuerbare Energiequellen sind seiner Meinung nach viel wirtschaftlicher.