Die deutsche Regierung plant Maßnahmen, um ihre Haltung gegenüber der radikalen Taliban*-Bewegung zu ändern. Das berichtete die Welt am Sonntag am Samstag unter Berufung auf Quellen.
Nach Angaben der Zeitung wird der deutsche Gesandte Markus Potzel in den kommenden Wochen nach Afghanistan reisen, um mit den Taliban über die Möglichkeit zu sprechen, die Arbeit deutscher Diplomaten in dem Land zu etablieren. Die Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit sollte zunächst auf eintägigen Reisen nach Afghanistan erfolgen.
Der Hauptzweck der wiederbelebten Kontakte ist die humanitäre Hilfe für die afghanische Bevölkerung. Die deutschen Behörden prüfen die Frage der Anerkennung von Pässen, die unter den Taliban ausgestellt wurden. Aus Berliner Sicht würde dies die Ausreise ehemaliger Bundeswehrangehöriger und deutscher Organisationen erleichtern, denen die BRD nach der Machtübernahme durch die Taliban Schutz versprochen hatte.
* — Terroristische Organisation, die in Russland verboten ist.